Fernsehen im Hochsommer, da wünscht sich die matschige Hirnmasse wohl nicht täglich „Die Blechtrommel“, wobei gegen ein bisschen Ramba Zamba nichts einzuwenden ist, solange es nicht taktlos wird. In die Italien war die Tragikkomödie „Zuhause ist es am schönsten“ (Amazon Prime) im Vorjahr ein Hit. Kein Wunder, der Streifen ähnelt in seiner Umsetzung einer durchschnittlichen Wetterlage im Hochsommer: Auf alles eitel Wonne Sonnenschein, folgt ein Bomben-Gewitter. Und ob der Garten danach noch immer so ausschaut wie davor, ist nicht garantiert. Manches wird sich wohl auswachsen, anderes wird ziemlich sicher absterben.

Das wissen die Protagonisten, die sich zur Feier einer Goldenen Hochzeit auf der Insel Ischia einfinden, noch nicht. Wobei die Untiefen einer Großfamilie schon auf der Hinfahrt schillern wie die Fische im Wasser. Als die launige Gesellschaft die Rückfahrt wegen eines Sturms nicht antreten kann, kommt es zum Donnerwetter, mal laut, mal leise. Zwischen unausgesprochenen Seitensprüngen, Eifersüchteleien, zarten Liebesbanden und Existenzängsten, werden Lebenskonzepte neu verhandelt. Und merke: Einen Satz sollte man tunlichst vermeiden: „Schenk mir doch ein kleines Lächeln.“