Wie lange hätte die Wanderung von Moses durch die Wüste gedauert, wenn er Google Maps gehabt hätte? Wie viel Platz benötigen wir, um die gesamte Welt mit Solarstrom zu versorgen? In welche Länder ist das Vereinigte Königreich in seiner Geschichte noch nicht einmarschiert? Dies sind Fragen, die man sich nicht unbedingt stellt, die aber sehr witzig beantwortet werden können - vor allem, wenn man die Antworten grafisch darstellt. „100 Karten, die deine Sicht auf die Welt verändern“ (Hoffmann und Campe, 208 Seiten, 20,60 Euro) ist eine amüsante Art, seine Perspektive auf festgefahrene Sichtweisen auf die Welt zu verändern oder sich überhaupt erst ein Bild von ihr zu machen.

Das „Katapult-Magazin“ und ihr Gründer Benjamin Friedrich versuchen schon seit Längerem, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Kartografie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Nun haben sie ein Sammelsurium ihrer besten Fragen in einem Buch zusammengefasst. Es ist ein feines Werk, um am Abend ein wenig entspannt zu blättern, das Buch dann wieder für einige Tage wegzulegen und dann mit Muße wieder tief einzutauchen in Forschung und Geschichte, ohne aber den Anschluss zu vermissen. Die „Katapult“-Karten haben schon längst Kultstatus in einem kleinen eingeweihten Kreis. Nun bekommt ein breites Publikum die Chance, mitzustaunen.