Die Entscheidung

Kommt der Notar zu dramatischer Musik auf die Bühne, wird es ernst: Ein Paar muss den ORF-Ballroom an diesem Abend verlassen. Wer wird es sein? Die Jury und das Publikum haben entschieden. Ausgetanzt hat es sich für Virginia Ernstund ihre Tanzpartnerin Alexandra Scheriau. In einem ersten Kommentar sagte Ernst: "Ich hatte die beste Zeit meines Lebens bei Dancing Stars, es hat mir viel Selbstbewusstsein gegeben."


Im Semifinale der Dancing Stars 2019 stehen demnach: Lizz Görgl und Thomas Kraml, Michael Schottenberg und Conny Kreuter, Stefan Petzner und Roswitha Wieland, Nicole Wesner und Dimitar Stefanin. Nächste Woche am 3. Mai steht Street Dance auf dem Programm. In diesem Sinne: eine schöne furchtlose Woche.

Auf Twitter indes wird die Entscheidung heftig kritisiert.

Das Jury-Ranking

Wer muss den ORF-Ballroom verlassen? Wer steigt ins Halbfinale auf? Es bleibt spannend. Zunächst einmal stellt PAENDA ihren Song-Contest-Song "Limits" im Studio vor - nämlich diesen hier.

Jedes Paar hat nun beide Tänze absolviert. Der Zwischenstand nach dem Jury-Ranking hat sich ein wenig verschoben: Mit ihren charmanten, selbstironischen Auftritten haben sich Michael Schottenberg und Conny Kreutzer mit 73 Punkten an die Spitze getanzt - dicht gefolgt von Lizz Görgl und Thomas Kraml (69 Punkte), Nicole Wesner und Dimitar Stefanin (67 Punkte) sowie Virginia Ernst und Alexandra Scheriau (57 Punkte). Weit abgeschlagen wie immer landeten Stefan Petzner und Roswitha Wieland auf dem letzten Platz mit 22 Punkten. Entscheidend ist aber, wie das Publikum nun abstimmt.

Zehnter und letzter Tanz

Großer Vorsatz, starke Töne und emotionslos umgesetzt: Zur Hymne "Conquest of Paradise" versuchten sich Nicole Wesner und Dimitar Stefanin schlussendlich in einem Paso doble. Der Nebel sorgte für ein bisschen Verschleierungsstrategie im ORF-Ballroom. "Applaus für Dimitar", sagte Dirk Heidemann, nachdem er diesem sein Jäckchen abgeluchst hatte und ihm dafür seines abgab. Ablenkungsmanöver am laufenden band. "Tolle Spannung, technisch alles perfekt ausgeführt", lobte Karina Sarkissova. "Nicht verlieren." Jury-Bewertung: insgesamt 32 Punkte.

Neunter Tanz

Klasse Choreografie: Virginia Ernst und Alexandra Scheriau legen einen coolen Slowfox mit üppiger Geste zur Melodie von "The Pink Panther" aufs Parkett. Die Kandidatin traute sich im einzigen Standardtanz der Show in einem eleganten Frack mit weißer Fliege aufs Parkett. Ein Kettendilemma überspielten die beiden diskret, was ihr von der Jury Lob einbrachte. "Toll getanzt, toll gepartnert", betonte Sarkissova. Balázs Ekker urteilte mit einem dreifachen „Bravo“ und fügte hinzu: „Das war ein klassischer Slow Fox, so lernen wir es in der Tanzschule. Applaus!“.Jury-Bewertung: 32 Punkte.

Achter Tanz

Eine Schlauchboot-Insel wird aufs Parkett gezogen: Zum Ohrwurm "Angelina" von Harry Belafonte legen Stefan Petzner und Roswitha Weiland in Rosa- und Pinktönen eine Samba samt Konfettischlangenfinale aufs Parkett. Oder versuchen es zumindest, indem sie die Jury ein bisschen mit Spaßeinlagen ablenken. Unbeabsichtigter Finalgag der Performance: Der Stamm der aufblasbaren Palme knickte zum Schlussakkord ein. Ein spaßiger Auftritt und "ab und zu zusammen" versuchte Nicole Hansen dem Tanz etwas Positives abzugewinnen. Und Klaus Eberhartinger scherzte: "Auf einer einsamen Insel bist du sicher der beste Tänzer". Jury-Bewertung: insgesamt 12 Punkte. Erneut zweistellig. Eine Dancing Stars-Premiere.

Siebenter Tanz

Mit sexy Blick und dramatischen Bewegungen legten Michael Schottenberg und Conny Kreutzer in glattem Schwarz und knappesten Outfits eine humorvolle, anziehende und stimmige Performance zum Sound von "Mission Impossible" aufs Parkett. Die Welt retten mussten sie mit diesem Paso doble nicht. Aber wer weiß? "Schotti" selbst gestand im Anschluss: "Ich liebe so etwas." Im Gegensatz zu Walzer schätze er das Drama, das riesengroße. Jury-Bewertung: insgesamt sensationelle 36 Punkte.

Sechster Tanz

Erneut stehende Ovationen: Einen motivierten, hübsch choreografierten Samba in knappen lila Spitzenoutfits (samt Straußenschwänzchen) legten Lizz Görgl und Thomas Kraml zu "Kiss Kiss" aufs Parkett. "Tolle Show, schwierig zu der Musik", beglückwunschte Dirk Heidemann. "Für mich seid ihr richtige Anwärter auf den Dancing Stars Stern", sagte Karina Sarkissova. Jury-Bewertung: insgesamt 36 Punkte

Blitz-Bilanz nach Runde eins

Volles Drama und ein üppiger Griff in die Requisitentrickkiste zeichnen diese sechste Runde im ORF-Ballroom. Es ist, als wollten alle vor dem Halbfinale noch einmal aus dem Vollen schöpfen. Immer öfter stellen sich die Tanzpartner nun auch bewegungsfreudig gemeinsam statt einsam. Und: Stefan Petzner bleibt schon traditionell nach Runde eins auf dem letzten Platz.

Fünfter Tanz

Glitzernd, schwarz, stampfend und in extralangsamen Bewegungen näherten sich Stefan Petzner und Tanzpartnerin Roswitha Weiland aus dem Nebel bewegend zur Melodie von "Bolero" ihrem Paso Doble an. Ein bisschen sah es nach Stocktanz aus. Oder Vernebelungstrategie. "Mir ist heiß geworden durch die Pyrotechnik", scherzte Dirk Heidemann. "Pass mal auf, Stefanchen. Schöne Jacke, Schritte. Es hatte mit Paso Doble wenig zu tun", lästerte er. Und zeigte ihm einmal kurz, wie es denn gehen könnte.
Stefan Petzner und seine gar nicht innige Beziehung zur Jury sind eine der humorvollsten Einlagen und eine der wenigen Höhepunkte bei "Dancing Stars". Karina Sarkissova hätte sich nach sechs Wochen ein bisschen mehr tanzen von ihm erwartet. "Sie gehen im Takt." Nachsatz: Dieses Mal wenigstens im Takt. Er selbst nimmt's gelassen und freut sich, dass er überhaupt "ein Becken besitzt". Moderator Klaus Eberhartinger kommentierte seinen Paso Doble indes trocken mit: "Stierkampf mit leichtem Rinderwahn." Jury-Bewertung: insgesamt 10 Punkte. Jubel über den zweistelligen Wert.

Vierter Tanz

Beschwingtes Opening: Nicole Wesner und Dimitar Stefanin wagen als ersten Tanz einen fröhlich rasanten Jive zum Song "Marry You". Weseners Outfit erinnert an ein zerrupftes Henderl im Ostereierfarbenlook. Durch solche Kleinigkeiten lassen sich die beiden trotz hohen Tempos aber nicht die gute Laune nehmen. Abgang in der "Hochzeitskutsche": Einem Roller, an dem Blechdosen hinterher klempern. "Tolle Kicks, der Spaß ist fast auf mich rübergesprungen", kam sogar dem oberstrengen Balazs Ekker ein bisschen Lob über die Lippen. Jury-Bewertung: insgesamt großartige 35 Punkte. 

Dritter Tanz

In Piratenkostüm, Schwertern und Stiefeln wagt sich das Damenduo Virginia Ernstund Alexandra Scheriau zu Feuerflammen und turbulenten Drehungen an einen Paso Doble zu "Black Pearl" - Captain Captain Sparrow ließ zaghaft grüßen: "Du hast heute einen Sprung vorwärts gemacht, du hast attackiert und warst bei jedem Schritt voll dabei", lobt Nicole Hansen. Dirk Heidemann vermisste das spanische Feuer. Jury-Bewertung: insgesamt 25 Punkte. 

Outfitmäßig schwer bewaffnet: Virginia Ernst
Outfitmäßig schwer bewaffnet: Virginia Ernst © (c) ORF (Hans Leitner)

Zweiter Tanz

Michael Schottenberg und Conny Kreutzer eröffnen ihren Abend mit einer gefühlsduseligen Rumba zu "Just Give Me a Reason" und allerlei Flirtereien und großer Gesten bei kleiner Schritte. Und Schottenberg, mit Requisiten bestens vertraut, brachte symbolisch einen großen Koffer voller Boas, Hüte und Schals mit. "Was für ein sexy Tanz" jubelte Karina Sarkissova nach dem Tanz. Um sich in ihrer roten Robe zu erheben und sich einmal von Schottenberg umherkreisen zu lassen. "Ich liebe, was Conny aus ihm gemacht hat", sagt Dirk Heidemann. Humor rulez! Selbstironie auch. Jury-Bewertung: insgesamt 34 Punkte. Großartig!

Und derweil zur Erinnerung: Diese Kandidatinnen und Kandidaten waren von Anfang an dabei - vor dem Start der großen Abwahl.

Erster Tanz

Volles Drama steht heute im ORF-Ballroom auf dem Programm. Dem Eröffnungstanz stellten sich die Jurylieblinge Lizz Görgl zum Sound von Tarantinos Kultfilm "Pulp Fiction" ("Misirlou") in einem sexy roten Kleid, das viele Einblicke gewährte, und ihrem Tänzer Thomas Kraml mit einem Leder-Outfit mit einem rasanten Paso Doble. Stehende Ovationen zur Eröffnung. Der Jury fehlte dennoch ein bisschen das Feuer: "Tatsache ist, dass mir die klassischen Elemente gefehlt haben", lästerte Balazs Ekker. Jury-Bewertung: insgesamt 33 Punkte.