Auf geht's. Die "Dancing Stars" gehen in ihre 12. Staffel und machen dort weiter, wo sie 2017 aufgehört haben. Wer erinnert sich noch, wer damals gewann? ORF-Moderator Martin Ferdiny war's, der das Wetttanzen für sich entscheiden können.

"Bei wem wird es knistern wie bei Harry und Sally? Und bei wem wird es eher wie bei Godzilla oder King Kong werden?", ist Klaus Eberhartinger mit mäßigem Erfolg um Stimmung bemüht. Aber zugleich weiß Eberhartinger - er gewann 2007 die dritte Staffel - genauer als alle anderen im Saal, welche Schwierigkeiten im Laufe einer "Dancing Star"-Karriere auftreten können.

Der erste Tanz war einem Ex-Kicker gegönnt: PeterHackmair schritt mit JuliaBurghardt aufs Parkett und zeigte einen "etwas steifen" (Karina Sarkissova), aber durchwegs erlächelten Walzer ohne grobe Schnitzer. Von der Jury gab es für den früheren Ried- und Wacker Innsbruck-Spieler lobende Worte und einen neuen Spitznamen: "Klaner Lippizaner". Nicole Burns-Hansen: "Die Beine können noch weicher werden, trotzdem sehr sympathisch". Jury: 19 Punkte

Lizz Görgl und ThomasKraml machten sich an den zweiten Tanz des Abends, den Cha-Cha-Cha. Das Trainingsvideo zeigt schon, woran auch Ex-Skifahrerin Nicole Hosp in der Vor-Staffel zu knabbern hatte: Die fragile Leichtigkeit des Tanzes scheint mit dem jahrelang trainierten Skifahrer-Körper nur bedingt kompatibel zu sein. Das braucht einige Übung, weiß auch Kraml. Trotzdem sei Görgl seine Wunschkandidatin gewesen. Balasz lobte und tadelte zugleich: "Ihr habt euch die Latte hoch gelegt - aber leider nicht ganz erreicht." Jury: 25 Punkte

Als Dritter durfte MichaelSchottenberg gemeinsam mit ConnyKreuter den Ballsaal am Küniglberg ertanzen. Das Trainingsvideo offenbarte deutliche, nicht ganz ernst gemeinte Auffassungsunterschiede zwischen den beiden: Schottenberg setzt auf "den Geriatriebonus", Kreuter wiederum "sieht das Kind im Schotti". Ihr Walzer wurde zur charmanten, leichtfüßigen Performance. Dafür gab es von Karina nette Worte, die wenig Potenzial nach oben lassen: "Ich hatte Gänsehaut, es war unglaublich." Balázs Ekker war überrascht, Schottenberg sehe als wie jemand, der "nie im Leben tanzen kann" - es dann aber doch kann. Jury: 24 Punkte

Mit dem Comedian SosoMugiraneza und Profi-Tänzerin HeleneExel betrat das nächste Cha-Cha-Cha-Paar den Saal. "Es tut gut, wenn man die Komfortzone verlässt", sagt Mugiraneza im Training und offenbart wenig später Berührungsängste zu seiner Tanzpartnerin. "Ohne Spritzer" geht wenig, weiß er zu berichten. Was war gut, was war schlecht? Spricht Nicole Burns-Hansen über das Positive, fällt ihr nur der Gesichtsausdruck ein ("super, der war überall voll Energie"). "Alles war außer Takt" lautet das doch recht verheerende Urteil. Karina Sarkissova sprach "von einer negativen Überraschung", von Balázs Ekker gab es ein "grauenvoll". Jury: 13 Punkte

Und damit war der halbe Abend schon vorüber. Boxerin NicoleWesner bringt den Kampfsport ins Programm von ORF 2. Mit Profi DimitarStefanin zeigen sie die bis zu diesem Zeitpunkt beste Performance. Ihr Walzer kam leicht, ausdrucksstark und mit fröhlichen Gesichtern. Offenbar hat Pappbecher Willi gute Dienste geleistet (Willi half ihr, das Kinn in die Höhe zu strecken). Balázs Ekker war überrascht, positiv: "Deine Körperhaltung war ganz gut", für Nicole Burns-Hansen war es "der beste Tanz", arbeiten müsse Wesner noch an ihrer Schulter. Jury: 28 Punkte

Sunnyi Melles, als Kind zu groß für den Ballettunterricht, gibt nach der Buhlschaft nun also eine Promi-Tänzerin. Profi FlorianVana war vor dem ersten Auftritt optimistisch: "Die Kamera geht an und die Sunnyi scheint". Die Sonne ging dann zwar nicht auf, das Pärchen legte, gekleidet in edles Schwarz, aber einen annehmbaren Cha-Cha-Cha hin. Für Karina Sarkissova ist Melles eine "Ballroom-Fee", Problem: "die Beine sind noch nicht dahinter". Jury: 19 Punkte

Was haben Schauspieler Martin Leutgeb und ManuelaStöckl der Jury und dem Publikum zu bieten? Zu „The Shoop Shoop Song“ wird Cha-Cha-Cha getanzt - und das nicht schlecht. Harmonisch, konzentriert und charmant blieben sie bis zum Schluss ein kleiner Höhepunkt des Abends. Karina Sarkissova applaudierte dafür, dass Leutgeb "Musik und Körper unter Kontrolle" hat. Balázs Ekker sieht es nicht gleich rosig, ist aber gnädig. Jury: 26 Punkte

Und dann war der kurzweilige Eröffnungsabend auch schon beinahe vorüber. Den Abschluss machte die Singer-Songwriterin Virginia Ernst, die vor ihrer Musikerinnenlaufbahn als Eishockerspielerin Karriere machte. Die Kombination von Musikgefühl und Sportlichkeit ist keine schlechte Voraussetzung für den Erfolg beim Tanzen. An ihrer Seite Alexandra Scheriau - das erste Frauenpaar bei "Dancing Stars". Der Wiener Walzer zu „Everybody Hurts“ war dann der Höhepunkt des Abends. Nicole Burns-Hansen lobte die "Paarharmonie", Dirk Heidemann ging in der Kritik schon auf Spitzfindigkeiten ein ("die Neigungen können in der Rechtsdrehung mehr sein"). Jury: 27 Punkte

Und Klaus Eberhartinger? Er war darauf bedacht, dass keiner der Gäste auf die Weingläser vergisst. Nächsten Freitag geht es weiter. Dann wird der erste Kandidat die Show verlassen müssen.