Wenn der Helfer, der die Slalomstangen fixieren soll, beim Löcherbohren in der vereisten Piste statt jüngferlich weißem Schnee verdächtig Dunkelrotes zutage fördert, darf man sich gruseln. Weil da gleich klar ist: Dieses Dunkelrote floss einmal im österreichischen Skinationaltrainer. Da liegt er unterm Eis, und sein Tod, der kein natürlicher war, kommt wirklich ungelegen, so kurz vor dem Schladminger Nachtslalom. Das Skizirkus-Spektakel und 50.000 Fans dienten beim Dreh im Vorjahr als menschliche Kulisse: kein schlechter Coup und bestimmt schwer zu filmen.

Lauter Klischees

Trotzdem schade, dass dieser Krimi so wenig daraus gemacht hat. Die Markenzeichen der Landkrimis fehlen komplett: die skurrilen Verbrechen, die genaue Beobachtung österreichischen Alltags, vor allem: die eigenbrötlerischen Charaktere. Hier gab es nur Klischees: Stadttrotteln stapfen in Halbschuhen durch den Schnee, auf der Skihütte saufen sie immer Schnaps, Huren haben goldene Herzen, und Sportler sind korrupt. Nur Hary Prinz gibt einen richtig klass unsympathischen
Ermittlersaubartl: immer unausgeschlafen, immer spitz, dem gönnt man, dass die junge Kollegin lieber mit seinem Sohn schnackselt. Regisseur Wolfgang Murnberger ist zu Schladming wenig eingefallen. Aber das sieht im Film wenigstens gut aus.