Kann man überhaupt noch ein neues TV-Konzept für Spitzenkandidaten einer Nationalratswahl erfinden oder war ohnehin schon alles in unserer Fernsehlandschaft da? Was bietet Ihr „Reality Check“ dem Zuschauer Neues?
Sylvia SARINGER: Aus meiner Sicht geht es nicht darum ein neues Format zu erfinden, sondern darum, einen Weg für die größtmögliche Transparenz und Authentizität zu finden. In Zeiten der Inszenierung bietet der „Reality Check“ die Chance bei Momenten dabei zu sein, in denen die Spitzenkandidaten auf das echte Leben treffen.


Und wo soll das sein?
Dann nämlich, wenn sie etwa auf die alleinerziehende Mutter ohne Kinderbetreuungsplatz oder den Langzeitarbeitslosen, der seit Langem versucht einen Job zu bekommen, treffen. Im direkten Gespräch mit dem Wähler gibt es vielleicht die ein oder andere Sequenz, in der der Politiker nicht mit seinen Wahlkampfparolen durchkommt. Und genau das möchte ich aufzeigen und hier für den Wähler nachhaken.


Wie viel Zeit hatten Sie denn zur Entwicklung des „Reality Check“ nach dem Abgang von „Klartext“-Moderator Martin Thür von ATV zum Quo Vadis Veritas-Projekt von Dietrich Mateschitz . Oder lag das Konzept ohnehin schon vor?
Die ATV-Aktuell-Redaktion, zu der ich ja seit Jahren gehöre, ist bekannt für seine innovative Wahlberichterstattung. Es war keine Weltraumforschung für uns, nun eine neue Idee zu kreieren. Das Format „Reality Check“ lag nicht in der Schublade, es wurde neu entwickelt und es freut mich sehr, dass wir uns auf dieses Format festgelegt haben.


Ihr Lebenspartner arbeitet für den ORF, wenn auch nicht im politischen Ressort (Meteorologe Marcus Wadsak, Anm.). Ein Vor- oder Nachteil?
Mein Partner ist ein politisch interessierter Mensch, mit dem ich trefflich gerne Ideen und Positionen diskutiere. Für den „Reality Check“ ist vielleicht von Vorteil, dass er mir sagen kann, welches Wetter an den jeweiligen Außendrehtagen zu erwarten ist (schmunzelt).


Wie schaltet man denn bei diesem „Check“ persönliche Präferenzen aus?

Ich überprüfe beim „Reality Check“, ob Aussagen der wahrheit entsprechen - und bei der Wahrheit gibt es keine persönlichen Präferenzen. 


Wissen Sie schon, wen Sie am 15. Oktober wählen werden?
Ja.


Egal ob ORF, Öffentlich-Rechtliche in Deutschland oder Privat-TV: Bei welchen Sendungen schaltet Sylvia Saringer als Privatperson gerne ein?
Alle Sendungen aus dem Informationsbereich.


Haben in Ihren Augen Wahlkampfgeschenke wie Feuerzeuge, Kugelschreiber, Blumen in der Parteifarbe oder Regenschirme überhaupt einen Sinn?
Diese F. Danke für den Input.


Ergänzen Sie bitte den Satz: Österreich ist für mich . . .
Eines der schönsten Länder Welt, in dem wir in Frieden leben – und weil grad passend – frei wählen können. Ich hoffe, die ÖsterreicherInnen gehen sorgsam mit diesem Recht um.