Die Vergeblichkeit allen Bemühens, wie sie in der griechischen Sagenfigur des Sisyphos zum Ausdruck kommt, kennen viele Künstlerinnen und Künstler nur allzu gut. „Die Pandemie hat dieses Gefühl noch zusätzlich verstärkt“, erklärt Wolfgang Walkensteiner, für den es gleichsam auf der Hand lag, das Thema des endlosen Steinerollens für sein eigenes Werk fruchtbar zu machen – mögliches Scheitern inklusive.
Im Hauptsaal des Klagenfurter Künstlerhauses zeigt der 72-jährige Weiler-Schüler großformatige Gemälde, die mit gewohnt wuchtiger Malerpranke den Stein des Anstoßes imaginieren. Vor grauem Hintergrund tritt einer dieser „Rolling Stones“ wie ein bunter Meteor vor das Auge des Betrachters, ein anderer liegt diesem als Leinwandbündel plastisch zu Füßen. Picassohafte Collagen in einem der Seitenräume ergänzen die Hommage an den von den Göttern bestraften Sünder, den Albert Camus zu einem glücklichen Menschen und Helden des Existenzialismus stilisierte. „Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. (...) Der absurde Mensch sagt ja“, heißt es beim französischen Denker.