Mit der Aussicht auf die Wiedereröffnung der Museen im Februar hat nun das Leopold Museum sein geplantes Jahresprogramm veröffentlicht - mit im Vorjahr verschobenen Ausstellungen und   neuen Präsentationen. Insgesamt stehen zum 20-Jahr-Jubiläum zehn Ausstellungen von "The Body Electric" über Wittgensteins Fotos bis zu Kubins Traumwelten auf dem Programm.

Gestartet wird am 10. Februar, im Sommer beherbergt man das ImPulsTanz-Festival. Gleich zu Beginn des Neustarts nach der coronabedingten Schließung eröffnet Direktor Hans-Peter Wipplinger die neue Ausstellung "Menschheitsdämmerung", die an die letzten Kapitel der Wien 1900-Präsentation anknüpft und die österreichische Moderne zwischen 1918 und 1938 in den Mittelpunkt stellt. Gezeigt werden ausgewählte Werke von elf Protagonisten der Malerei der Zwischenkriegszeit - von Egger-Lienz über Kolig bis zu Boeckl.

Neben der immer wieder adaptierten Dauerpräsentation "Wien 1900. Aufbruch in die Moderne", in der mit Klimts "Altar des Dionysos" auch der jüngste Neuzugang der Sammlung zu sehen ist, stehen mit "Emil Pirchan" und "Inspiration Beethoven" auch jene zwei Ausstellungen auf dem Programm, die bisher lediglich wenige Tage im Dezember zu sehen waren. Beide Ausstellungen werden bis 6. Juni verlängert.

Noch bis 7. März ist die Ausstellung der Nominierten zum "Ö1 Talentestipendium" zu sehen. Neues gibt es dann wieder ab 16. April mit "The Body Electric": Im Fokus stehen die kaum bekannten Patientendarstellungen von Erwin Dominik Osen und seinem Künstlerfreund Egon Schiele.

Josef Pillhofer (1921–2010):  Radfahrerin
Josef Pillhofer (1921–2010): Radfahrerin © Leopold Museum, Wien/Manfred Thu

Ab dem 30. April würdigt man anlässlich dessen 100. Geburtstags den Bildhauer Josef Pillhofer und setzt sein Schaffen in einen Dialog mit Künstlern der internationalen Moderne wie Rodin, Maillol, Lehmbruck, Giacometti oder Wotruba.

In den Sommermonaten öffnet das Haus auch wieder für ausgewählte Produktionen des ImPulsTanz-Festivals (15. Juli bis 15. August). Auf dem Programm stehen u.a. Performances und Ausstellungen der südkoreanischen bildenden Künstlerin und Performerin Geumhyung Jeong, der britisch-amerikanischen Tänzerin und Performerin Ruth Childs und der in Berlin lebenden Choreografin Emmilou Rößling.

Mit der Präsentation der Sammlung Schedlmayer startet man ab dem 10. September in den Herbst. Angekündigt wird eine "hochkarätige, in großen Teilen unbekannte Sammlung" zur Kunst der Moderne, die sowohl Objekte des Kunstgewerbes als auch Gemälde des deutschen Expressionismus und der österreichischen Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vorstellt.

Die Foto-Leidenschaft des Philosophen Ludwig Wittgenstein steht dann ab dem 24. September auf dem Plan: Die Ausstellung setzt Wittgensteins Fotografien in Dialog mit der fotografischen Praxis und Theorie zeitgenössischer Künstler von Baldessari bis Warhol. Den Abschluss des Ausstellungsjahres bildet schließlich ab 19. November die Schau "Kubin auf der Couch", die sich laut Ankündigung "auf die analytische Spur von Geheimnissen und Traumata der gequälten Seele" des großen Zeichners und Verfassers des Romans "Die andere Seite" begibt. Die Ausstellung unternehme "den erstmaligen Versuch, die Kunst der Kubin'schen Traumwelten, die oft in alpdrückend-düstere Sphären vordringt, auch in ihrem Bezug zum Unbewussten, zu den Tiefendimensionen des Psychischen zu erfassen", so Wipplinger.