„Wahre Kunst benötigt keine Worte“: So sieht es Fatema Hamidi, die wir vorigen Juni erstmals porträtierten. Die Afghanin war 2008 mit ihrer Familie auf der Flucht in Graz gelandet und lernte erst hier ihre „Muttersprache“ – die Gebärdensprache. Denn die 20-Jährige ist gehörlos.

Hamidi bestand 2018 die Meisterschule für Schmuck und Metallgestaltung. Und wurde zudem mit einem Stipendium der Akademie Graz ausgezeichnet, wo jetzt ihre Diplomarbeit – ein Video über ihre persönliche Geschichte mit dem Titel „Licht und Schatten“ – zum Kunstprojekt mutiert. Unterstützung findet Hamidi bei der Literaturzeitschrift „Lichtungen“ und bei Autor Gerhard Roth, der schreibt: „Sie webt Gedichte der Stille, die alles umfassen. Sie zaubert mit ihren Händen eine unhörbare Sprache in die Luft.“

Der Kunstteil zeigt nun Stills aus dem Video zu den Wörtern/Gebärden Licht, Schatten, Krieg, isoliert, gehörlos, verstehen, offen, dankbar. „Eine starke, freudvolle Arbeit einer außergewöhnlichen Persönlichkeit“, schwärmt Akademie-Chefin Astrid Kury.

Fatema Hamidi: „Licht und Schatten“. Bis 22. März. Vernissage am 1. März, 19 Uhr, Akademie Graz, Neutorgasse 42, Graz.
www.akademie-graz.at

Hier ein ausführliches Porträt der Künstlerin: