"Man denkt, wenn man die Fläche halbiert, gäbe es auch halb so viel Probleme", sagte der zuständige Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Grüne). Teilweise sei aber gerade das Gegenteil der Fall. Als Eigentümer des Hauptveranstaltungsorts Kronprinzenpalais erklärte Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner, er hoffe, dass das Projekt nicht an den "Mauern der Bedenkenträger" zerschelle. "Großartig und größenwahnsinnig, verstörend und bewusstseinsschärfend bohrt das Projekt DAU in den Wunden des Kalten Kriegs, der deutschen Teilung und schärft so den Sinn für das vorläufig glückliche Ende", so Döpfner.

Bei dem Projekt "DAU Freiheit" soll ab 12. Oktober ein Gebäudekarree am Berliner Boulevard Unter den Linden mit einer Betonmauer abgeriegelt werden, um dahinter ein diktatorisches System nachzuspielen. Bezirksstadträtin Sabine Weißler sagte, nach der Hedwigskathedrale sei nun auch der Berliner Dom und ein Teil des Bebelplatzes aus dem beantragten Areal herausgenommen worden. Zudem wollten die Initiatoren den problematischen Eingang durch eine Tiefgarage verlegen.

Dennoch äußerten sich die Bezirkspolitiker skeptisch, das Genehmigungsverfahren mit zahlreichen beteiligten Behörden rechtzeitig abschließen zu können. "Wenn es scheitert, dann scheitert es daran, dass dieses Projekt hier einfach reingedrückt wurde", so Weißler. Dassel sagte, er habe dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) bereits vorgeschlagen, gemeinsam ein Ausstiegsszenario zu entwickeln und DAU auf nächstes Jahr zu verschieben. Müller habe jedoch darum gebeten, es "hinzukriegen".