Das Leben auf St. Pauli soll auf die Liste der Unesco für immaterielles Kulturerbe. Ein entsprechender Antrag werde derzeit von Quartiersmanagement, Behörden, Geschäftsleuten, Initiativen und Vereinen des weltbekannten Hamburger Stadtteils vorbereitet, sagte Quartiersmanagerin Julia Staron der "Welt am Sonntag".

Damit wolle man auf zunehmende Touristenströme und Bauvorhaben reagieren, durch die St. Pauli bereits "ins Trudeln geraten" sei. Die Vielfalt des Viertels drohe zum "Einheitsbrei" zu verkommen. "Die Frage ist doch immer: Was bleibt irgendwann noch von der Seele des Stadtteils?", sagte Staron. Der Unesco-Titel könne wie ein Rettungsschirm für St. Pauli wirken.

Laut Staron haben viele Größen aus Stadtteil und Politik Unterstützung signalisiert, darunter die St. Pauli Kirche, der St. Pauli Bürgerverein, die Travestie-Künstlerin Olivia Jones und Bezirksamtschef Falko Droßmann (SPD). Die Hamburger Kulturbehörde wolle den Bewerbungsprozess eng begleiten, sagte ein Sprecher dem Blatt.

Seit 2003 unterstützt die Unesco den Erhalt von Kulturformen durch den Eintrag in die Liste, darunter auch Handwerkstechniken und Brauchtum. Auf der Liste finden sich etwa der Rheinische Karneval oder das Sternensingen.