Dieser Film ist ihr Vermächtnis. Vor einem Jahr starb Hannelore Elsner an Krebs. Da verkörperte sie für „Lang lebe die Königin“ gerade eine raue, lebenshungrige und unheilbar erkrankte Frau, die ihrer nach ihrer Anerkennung sehnenden Tochter Nina (Marlene Morreis) selbst am Sterbebett noch gnadenlos das Leben zur Hölle macht. Die Schauspieldiva, die ihre Erkrankung lange geheim hielt, starb, bevor die Dreharbeiten zu dieser Tragikomödie abgeschlossen werden konnten. Das Wissen um diese Tatsache macht diese intensiv eindringliche Abschiedsshow einer der ganz großen Charaktermiminnen unserer Zeit nur noch berührender. Denn beim Zuschauen ist einem bald klar, dass hier eine Schauspielerin ihren Tod vorwegnimmt. Szene für Szene.


Um diese Tragikomödie vollenden zu können, sprangen fünf Miminnen für Elsner ein: Iris Berben, Gisela Schneeberger, Hannelore Hoger, Eva Mattes und Judy Winter. Allesamt spielerische Kaliber. Und allesamt fühlten sich geehrt, ein kleines Puzzlestein in dieem Vermächtnis zu sein.

Eine der Einspringerinnen: Iris Berben
Eine der Einspringerinnen: Iris Berben © ORF

Marlene Morreis erinnert sich: „Dieser Dreh war so besonders, traurig und absurd. Ich habe Hannelore Elsner vor Drehbeginn gefragt, ob es ihr nicht unangenehm ist, im Film zu sterben. Sie meinte nur lachend, sie sei schon so oft vor der Kamera gestorben, das sei für sie nichts Ungewöhnliches. Der Satz hat heute natürlich eine ganz andere Bedeutung.“

Und Iris Berben erklärte: „Hannelore Elsner hat ihren Beruf sehr geliebt. Und der Beruf hat auch Hannelore Elsner sehr geliebt. Dass ich in diesem Film eine Szene übernommen habe, die sie nicht mehr spielen konnte, war eine letzte Verneigung vor ihr. So konnte ich ihr noch einmal für ihre Freundschaft und für ihre Filme danken. Das Spielen hat ihr Leben geprägt. Ich finde es daher nur logisch, dass sie so lange vor der Kamera stand, wie es ihr möglich war und wie es ihre Kraft erlaubte.“

Dennoch muss man sich bei all den unterschiedlichen Typinnen und der nicht chronologischen Drehweise erst einmal gewöhnen. Am Ende bleibt eine Erkenntnis: Hannelore Elsner hat sie in dieser Rolle alle zusammen an die Wand gespielt.