Kammerlichtspiele Klagenfurt

"Ich gehe gerne vom Raum aus, den man hat. Und in den Kammerlichtspielen hat man diese tolle Bar und die Tische – da lag die Idee nahe, etwas zu machen, das in einem Pub spielt“, sagt Mira Stadler. Das Handlungsgerüst und etwa fünfzig Prozent des Textes hat die Kärntner Regisseurin in die erste Probe mitgebracht, der Rest der musikalischen Komödie wurde mit dem Team erarbeitet. Und wer beim Titel an den gleichnamigen Film denkt: „Ja, da liegt man nicht falsch. Den kennt ja tatsächlich fast jeder. Und bei uns gibt es eine Filmemacherin, die eine Doku dazu macht.“
Ausgangspunkt ist eine Begebenheit im Vorjahr, als Gäste mehrere Tage in einem englischen Pub eingeschneit waren. Bei Stadler treffen ein skurriler Barkeeper (Michael Kristof-Kranzelbinder), eine neurotische Filmemacherin (Sabine Kristof-Kranzelbinder) und eine verkannte Musikerin (Jana Thomaschütz) aufeinander – und „das miteingeschneite Publikum“, lacht Stadler, die bei Martin Kušej am Reinhardt-Seminar studiert und als Regieassistentin am Burgtheater gearbeitet hat.
Im Jänner wird die 30-Jährige auch erstmals am Stadttheater Klagenfurt inszenieren: Ariel Dorfmans „Der Tod und das Mädchen“ ist ein Kammerstück rund um eine Frau, die in einem Fremden, der ihren Mann nach einer Reifenpanne nach Hause bringt, ihren ehemaligen Folterer und Vergewaltiger wiederzuerkennen glaubt.

Tatsächliche Liebe? Uraufführung 12. Okt., 20 Uhr, Kammerlichtspiele Klagenfurt. Bis 29. Okt. Karten: Tel. 0660/21 61 966; www.kammerlichtspiele.at

"Tatsächlich Liebe?" in den Kammerlichtspielen
"Tatsächlich Liebe?" in den Kammerlichtspielen © Kammerlichtspiele

neuebuehnevillach

Insgesamt 87 Autorinnen haben ein Stück für den im Vorjahr erstmals ausgeschriebenen nbv-Dramatikerinnen-Preis eingereicht. Nun wird das Siegerstück uraufgeführt: Olga Zaks, deutsche Autorin mit rumänischen Wurzeln, entwirft „Im Morast“ (so der Titel des Stücks) ein Tribunal gegen die Menschheit – eine rasante, wortgewaltige und bildmächtige Anklage an den Menschen und die Verbrechen gegen die Natur und seine Wesen, die ständig von der Ausrottung bedroht sind.
Inszeniert wird das Stück von der gebürtigen Kärntnerin Doris Dexl. Die in Köln lebende Regisseurin sieht es als Aufgabe von Theaterschaffenden, „dem Publikum und uns selbst einen Spiegel der aktuellen Situation, in der sich unsere Gesellschaft befindet, vorzuhalten. ,Im Morast‘ befasst sich im wahrsten Sinne des Wortes mit dem brennendsten Thema der Stunde: dem Zustand unserer Mutter Erde.“ Es spielen Isabella Bartdorff, Rina Juniku und Anna Russegger, mit dabei ist außerdem auch ein Mädchenchor.

Olga Zaks. Im Morast. Uraufführung am 14. Okt., 20 Uhr, in der neuebuehnevillach. Bis 5. Nov., Karten: Tel. (04242) 27 341.
www.neuebuehnevillach.at

Doris Dexl führt Regie in der neuenbuehnevillach
Doris Dexl führt Regie in der neuenbuehnevillach © Nadja Klier

klagenfurter ensemble

Ein Hörspiel von Verena Dürr, inspiriert vom Leben von Gaston Glock, ist Basis für die Uraufführung von „Herr im Garten“, eine „Spekulation in zwölf Szenen“. Der deutsche Regisseur Stefan Schweigert hat sich selbst intensiv mit dem Waffenhersteller Glock beschäftigt und wird das Stück im Theater Halle 11 in einer Mischung aus Fakt und Fiktion auf die Bühne bringen: „Alle Personen sind frei erfunden, es könnte sie aber tatsächlich geben. Alle Ereignisse sind erfunden, es könnte sie aber tatsächlich geben.“

Herr im Garten. Uraufführung 11. Okt., 20 Uhr, Theater Halle 11, Klagenfurt. Termine bis 30. Okt. Tel. (0463) 310 300.
klagenfurterensemble.at

Teater Šentjanž St. Johann

Stille steht im Mittelpunkt der neuesten Produktion des „teater Šentjanž“. Im Stück von Alenka Hain (Regie und Konzept) suchen ein Schauspieler, eine Musikerin, eine Tänzerin und ein Tänzer die „geheimnisvolle Welt der Stille, verborgen zwischen Tönen, Worten, Bewegung, Gesten und Musik“. Es geht um jene Momente der Ruhe, die im lauten Alltag gar nicht mehr wahrgenommen werden. Mit Mira Gregorič, Sara Janaškovic, Aleksander Tolmaier und Dušan Teropšič.

Pokaži mi tišino! – Was ist Stille? Premiere 13. Okt., 20 Uhr, k&k St. Johann/Šentjanž 33. Bis 23. Okt. Tel. 0664/45 45 024
www.spd-sentjanz.at

Ventil in Klagenfurt

Vor 125 Jahren ist Johannes Brahms gestorben. Um seine Biografie geht es auch in Christine Jonkes „Spiel mit den Brahms“: Eine Theaterintendantin und Autorin einer Künstlerbiografie will für „ihren Brahms“ einen ganz bestimmten Darsteller – der ziert sich, denn mit Musik hat er nichts am Hut.

Spiel mir den Brahms. Von Christina Jonke. Uraufführung 13. Okt., 20 Uhr, Ventil Klagenfurt (Kardinalsplatz). Bis 20. Okt. Karten: Tel. (0676) 302 36 75

"Spiel mir den Brahms" im Ventil in Klagenfurt
"Spiel mir den Brahms" im Ventil in Klagenfurt © Arge Bühne K

Kulturhof:Villach

Auf der Windhöhe im Herzen der Karawanken lebt die Eremitin Johanna im Einklang mit der Natur. Da stürmt die verzweifelte Marie in ihr Leben und bittet um Asyl. „Windhöhe“, das neue Stück des „TatWortTheaters“, wird von Susanne Draxler inszeniert, die u. a. in Wien am Werk-X und am „TAG“ gearbeitet hat.

Windhöhe. 14. Okt., 20 Uhr im Kulturhof:Villach. Bis 3. Nov. Karten: Tel. (0677) 640 616 38
tatworttheater.com