Das Skelett ist einer Baumsilhouette eingeschrieben, dessen dürren Äste breiten sich aus wie eine Kreuzigungsszene: „Stalingrad“ hat Franz Rogler (1921-1994) das Bild betitelt, als er es 1946 gefertigt hat. Eine düstere und beklemmende Verdichtung einer Zeit, die der gebürtige Grazer auf zweifache Weise entkommen ist: Einmal Anfang 1945, als der Soldat Rogler desertierte und in die Schweiz flüchtet. Ein anderes Mal, als er dort den Surrealismus als Kunstrichtung und Lebensphilosophie kennenlernte. Ein Weg, um mit dem Grauen leben zu lernen.