Seit heute, Montag, ziert eine Kunstinstallation den "Winge" der Wiener Albertina: Das Objekt zeigt einen Riesen-Revolver in einem Käfig. „Auf der Bastei der Albertina werden täglich unzählige Selfies gemacht. Wir sollten dabei auch daran denken, dass diese schöne Umgebung aber nicht vom Himmel gefallen ist, sondern von uns täglich erarbeitet werden muss“, so Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder zum Kunstobjekt ‚Imagine‘ des 2018 verstorbenen kroatischen Künstlers Vladimir Dodig Trokut.

Mehr als fünf Jahre arbeitete der Galerist Milos Glavurtic gemeinsam mit dem Künstler Vladimir Dodig Trokut, einem kroatischen Konzeptkünstler an dem Objekt Imagine.

Kunstvolles Statement gegen Gewalt

„Dieses Kunstwerk heisst ‚Imagine‘ und nimmt auf das berühmte Lied von John Lennon Bezug." Mit dem Werk wolle man darauf aufmerksam machen, "dass Gewalt in jeglicher Form begrenzt werden, in ihre Schranken verwiesen werden muss. Das betrifft Kriege ebenso, wie das Thema individueller Gewalt und des privaten Waffenbesitzes, der in den USA jedes Jahr weiter eskaliert. Noch nie haben so viele Kinder auf Kinder geschossen“, so Schröder.

Die Installation besteht aus einem fast drei Meter hohen Käfig, in dem ein überlebensgroßer Revolver befestigt ist. Angesichts von Krieg und Schießereien in den USA aktueller denn je, vermittelt das Kunstwerk eine entschiedene Friedensbotschaft. Die Arbeit ist in den vergangenen Jahren auch international immer wieder gezeigt worden, u.a. bei der Documenta.

„Wir wollen in der Albertina mehr als nur die Künste um ihrer Schönheit willen zeigen. Kunst und Museen befinden sich inmitten der Gesellschaft und nicht im luftleeren Raum. Wir sind ein Ort der Auseinandersetzung und zeigen auf, was Kunst zu brisanten Fragen beizutragen hat“, so Schröder.

Die Installation soll voraussichtlich bis Oktober auf dem Wing sichtbar bleiben.