Von der Dachterrasse seines Restaurants kann Mick Fleetwood auf das Meer schauen. "Fleetwood's On Front Street" liegt direkt an der Küste von Maui. Die Hawaii-Insel ist seit Jahren ein Zuhause des britischen Schlagzeugers – wenn er nicht gerade auf Welttournee mit Fleetwood Mac ist. Die vor über 50 Jahren gegründete Band ("Go Your Own Way", "Little Lies") füllt bis heute Arenen und sogar ganze Stadien. Am 24. Juni wird Mick Fleetwood 75 Jahre alt.

Derzeit ist Fleetwood allerdings anderweitig beschäftigt. Der fast zwei Meter große Musiker produziert die TV-Serie "13 Songs" über einen alternden Rockstar, der nach einer Krebsdiagnose nur noch wenige Monate zu leben hat, vorher aber noch mit seiner früheren Band 13 Lieder aufnehmen will. Fleetwood, der seit 1981 mehrere Soloalben veröffentlicht hat und bis heute solo musiziert, soll die Musik dazu beisteuern.

Der Musik wegen war der 1947 im englischen Redruth/Cornwall geborene Michael John Kells Fleetwood als Teenager nach London gezogen. Zuvor hatte er mit seiner Familie unter anderem in Ägypten und Norwegen gelebt. Als Drummer der Band The Cheynes trat Fleetwood auch im Vorprogramm der Rolling Stones auf, bevor die ihren großen Durchbruch erlebten. Mit der Instrumental-Single "Albatross", die auf keinem Album war, landete er mit Fleetwood Mac 1969 einen Nummer-Eins-Hit in Großbritannien. Hier sind die Videos von zwei der großen Erfolge:
"Man Of The World" war ein weiterer Chartstürmer. Es folgten einige Besetzungswechsel, der Einstieg von John McVies Ehefrau, Keyboarderin und Sängerin Christine McVie, und der Umzug der Band in die USA. Dort traf der Schlagzeuger die wegweisende Entscheidung, die Band um ein US-Duo zu erweitern – Sängerin Stevie Nicks und Gitarrist und Sänger Lindsey Buckingham. Das erste Studioalbum in dieser Besetzung, das zehnte insgesamt, hieß nur "Fleetwood Mac" und wurde ein großer Erfolg. Songs wie "Landslide", "Rhiannon" oder "Say You Love Me" sind heute Klassiker.

Doch das Nachfolgewerk stellte alles in den Schatten. Das 1977 erschienene "Rumours" mit Songperlen wie "Dreams", "Don't Stop" oder "The Chain" toppte die Hitparaden in Großbritannien und den USA. Allein im ersten Monat nach Erscheinen verkaufte sich "Rumours" 10 Millionen Mal. Es gewann einen Grammy als Album des Jahres und ist bis heute eins der meistverkauften Alben der Musikgeschichte.

Das Album entstand in einer turbulenten Zeit, als die Beziehung zwischen Nicks und Buckingham sowie die Ehe der McVies gerade zerbrochen war und der Drogen- und Alkoholkonsum der Bandmitglieder exzessiv war. Kurioserweise führten diese Umstände zu einigen der besten Songs in der Geschichte von Fleetwood Mac, wo private Dramen fortan an der Tagesordnung waren.