Etwas mehr als drei Jahre ist es her, dass Dream Theater, die Großmeister der (Ba)Rock-Oper mit ihrem 13. Studioalbum "The Astonishing" jeden Format-Konsens hinter sich ließen und mitunter auch die eigenen Fans auf eine harte Probe stellten. 130 Minuten Lebenszeit nimmt das Magnum Opus der New Yorker Progressive Metal-Band in Anspruch und ist dabei derart dicht und opulent, dass man zusehen muss, nicht aufs Atmen zu vergessen.

Mit dem heute erscheinenden, knapp eine Stunde langen Album "Distance over Time" bäckt das Veteranen-Quintett mit Hang zum Pathos wieder kleinere Brötchen. Nicht, dass Tempo, Tiefe oder Komplexität im neuesten Werk zu kurz kämen, aber auf die Spitze getriebene Pedanterie im Arrangement tritt wieder ein wenig in den Hintergrund. Dafür setzt Guitar-Hero und Mastermind John Petrucci mit seinen Kollegen James LaBrie (Gesang), Jordan Rudess (Keyboard), John Myung (Bass) und Mike Mangini (Schlagzeug) wieder mehr auf Druck und Dynamik. 

Für die Produktion von Album Nummer 14 kehrten die fünf Musiker dem Big Apple den Rücken und zogen sich über mehrere Monate ins abgeschiedene Monticello im US-Bundesstaat New York zurück. Jegliche Ablenkung war unerwünscht, damit eine Annäherung an den stilistischen Ursprung der Band gelingen konnte. Der Plan ging voll auf und man kann davon ausgehen, dass "Distance over Time" auch jene versöhnt, die mit dem Vorgänger-Album haderten. 

Im Sommer macht die Band auch wieder Station in Europa, allerdings nicht in Österreich. Mitte Juli gibt es drei Konzerte in Deutschland, am 24. Juli spielen Dream Theater am Metaldays-Festival in Slowenien.