Auf der Suche nach der ersten Modern Lovers-LP bin ich letztens bei meinem Plattenschrank über Bob Marley "gestolpert". Aufgelegt und "Is This Love" gehört. Das hat super gepasst mit dem frisch erstandenen neuen Album von Hollie Cook.

Die prominente Tochter - Papa ist Paul Cook, Gründungsmitglied der Sex Pistols - kann auf "Vessels of Love" die typischen Reggae/Dub-Vibes verdammt gut nachempfinden. Klingt beim ersten Hören wie aus der Mode gekommen, dafür sehr authentisch. Und es macht gute Laune. Der Song "Survive" könnte einer des Jahres werden.

Hollie Cook war auch Mitglied von "The Slits", der britischen Frauen-Punk-Combo der ersten Stunde. Cook (Jahrgang 1986) allerdings stand erst in der Spätphase im Line-up, als auch die Slits mit Dub herumspielten.

Italienisch-amerikanische Freundschaft: Daniel Luppi tut sich mit einer US-Indie-Band zusammen und reflektiert die Modewelt. Erinnerungen an Blow Up! werden wach. Besonders schön-schrill: Karen O., Sängerin der Yeah Yeah Yeahs am Mikro.

Deep Blues: Herwig "Fuzzman" Zamernik covert (mit dem Wiener Beschwerdechor) Ottilie von Herbert, angeblich Kärntens erste Liedermacherin, die am 26. September 1847 im Wörthersee verschwunden ist. Hinterlassen hat sie "I tua wohl", ein Kärntner Lied ganz in Moll.

Ein Riot Grrrl, geflüchtet aus der New Yorker Punk-Szene, macht jetzt feministischen Hip-Hop im weitesten Sinn und wird dafür bewundert. Provokant, verquer, ganz anders - FSK: 16.Eh besser, dass man das Englisch von Princess Nokia nicht immer glasklar versteht. Das folgende Video ist mit der Zeit auch ziemlich verraucht...

Diese Partie war mir bisher auch nicht so bekannt: Typhoon wurden eher als Indie-Geheimtipp gehandelt, mit dem neuen Album könnte sich das rasch ändern. Angeblich waren sie mal elf Musiker, jetzt sind es noch immer sieben. Für alle, die z.B. Broken Social Scene mögen.  Heute eine Kopfhörer-Zugabe, aber nicht nur für Eisläufer. "Weissensee" von Neu! Diese Platte aus dem Jahr 1972 gehört in jeden Schrank, Video gibt es halt keines, macht nix: Augen zu und knapp 7 Minuten dahin gleiten. Dank Herbert Grönemeyers "Grönland Records" gibt es die Scheibe auch wieder zu einem normalen Preis zu kaufen.