Anna Netrebko hatte ja eine Auftrittspause bekannt gegeben, wohl, um Absagen durch Veranstalter zuvorzukommen. Ihr Naheverhältnis zum russischen Machthaber wurde in den letzten Wochen massiv kritisiert, viele aus der Szene schienen auf Distanz zur Künstlerin zu gehen. Nun ließ die russische Sopranistin mit österreichischem Pass durch ihren Berliner Anwalt eine Klarstellung veröffentlichen, in der sie Worte zu Wladimir Putin und zum Krieg findet.



Die Erklärung im Wortlaut: "Ich verurteile den Krieg gegen die Ukraine ausdrücklich und meine Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges und ihren Familien. Meine Position ist klar. Ich bin weder Mitglied einer politischen Partei, noch bin ich mit irgendeinem Führer Russlands verbunden. Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten. Tatsächlich habe ich Präsident Putin in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen, vor allem im Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für meine Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele. Ich habe ansonsten nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten und lebe in Österreich, wo ich auch steuerlich ansässig bin. Ich liebe mein Heimatland Russland und strebe durch meine Kunst ausschließlich Frieden und Einigkeit an. Nach der angekündigten Auftrittspause werde ich meine Opern- und Konzertauftritte Ende Mai, zunächst in Europa, wieder aufnehmen."