Roma aeterna“: Ihrer ewigen Heimatstadt widmet Cecilia Bartoli das diesjährige Programm der Salzburger Pfingstfestspiele. Deshalb war es naheliegend, Mozarts letzte Oper „La Clemenza di Tito“ über den römischen Kaiser ins Programm zu nehmen. Da das Spätwerk als szenisch schwer belebbar gilt, wird nur eine konzertante Version im Haus für Mozart realisiert. Bebildert mit Projektionen von Bühnenbildentwürfen dieser Oper für die Mailänder Scala 1818 wird dazu ein passender ästhetischer Rahmen geschaffen.


Die Intendantin singt als Sesto mit, es ist sogar ein Rollendebüt. Sie singt ihn nicht nur ausdrucksstark und nuancenreich, sondern sie gestaltet ihn mit ihrem großen Charisma. Die Zerrissenheit der Figur wird in jeder Phase intensiv spürbar. Von der Präsenz her kann Anna Prohaska da nicht ganz mithalten. Für die Rolle der Vitellia fehlt es ihr noch an Dramatik, wiewohl sie mit ihrem schönen, blühenden Sopran fasziniert. Mélissa Petit gibt eine wunderbare Servilia. Charles Worman ist ein intensiver Titelheld mit der ihm eigenen Stimmfärbung. Lea Desandre (Annio), Peter Kálmán (Publio) wie auch der Salzburger Bachchor gefallen sehr. Gianluca Capuano lässt beim Originalklangensemble Les Musiciens du Prince-Monaco aufgeraut, mit zugespitzten Tempi und beklemmender Intensität, aber auch liebevoll sanft musizieren. Stehende Ovationen!

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