Vorigen September wurde er in den Landesvorstand des Chorverbandes Steiermark aufgenommen und fungierte neben Ernst Wedam als stellvertretender Landeschorleiter. Mit Wedam forcierte er die Initiative VIA (vocal-instrumental-art project), mit der durch Workshops, Seminare und Konzerte mit Vokal-, aber auch Instrumentalmusik nicht nur Menschen, sondern auch verschiedene Kunstformen vernetzt werden sollen. Er dirigierte die "Raunacht", ein kürzlich auch auf CD erschienenes „Mystisches Oratorium in 14 Teilen“ von Paul Musyl, auf der die unvergessene Stimme von Joseppa, dessen vor vier Jahren verstorbener Frau, aus den gut erhaltenen Tonträgern der Uraufführung im Studio zugemischt wurden. Zuletzt lud er den deutschen Schauspielstar Christian Tramitz dazu ein, in einer Praxisvolksschule im Rahmen des Forschungsprojekts "SpracheSpielGesang" aus der Bücher- und Liederreihe von Bakabu, dem Ohrwurm, vorzulesen...

Ja, was Markus Zwitter anpackte, hatte Hand und Fuß. Und Herz und Hirn. Der 1971 geborene Grazer hatte zunächst Flöte, Klavier, Gitarre und Cello gelernt, wandte sich aber bald seiner großen Passion zu: dem Singen, den Chören, der Chorleitung. Schon 1995 gründete er den Chor mondo musicale, dessen Leitung er seither innehatte. An der Pädak Graz-Eggenberg zum Lehrer ausgebildet, schrieb er sich im Jahr 2000 an der Kunstuniversität Graz ein, wo er Dirigieren und Chordirigieren studierte, unter anderem bei Wolfgang Bozic, Martin Sieghart, Johannes Prinz und Johannes Kern.

Während seiner Laufbahn als Chorleiter konnte Zwitter auf zahlreiche Aufführungen im In- und Ausland sowie auf Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Chorwettbewerben verweisen. Zudem war er regelmäßig als Referent für Musikseminare und Singwochen im In- und Ausland tätig. Seit 2007 unterrichtete er an der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Nicht nur dort, am Grazer Hasnerplatz, verliert man "einen engagierten und zuverlässigen Kollegen, einen großartigen Künstler und Musikpädagogen, einen guten Freund", wie es auf der Homepage heißt. Auch der Chorverband Steiermark betrauert offiziell den viel zu frühen Verlust eines leidenschaftlichen, kreativen, inspirierten und inspirierenden Kollegen, "einen wunderbaren Menschen".

Wie es bei Luther und Brahms heißt: Der Tod ist ihm Schlaf worden. Markus Zwitter ist nach kurzer, schwerer Krankheit mit erst 48 Jahren verstorben. Die Gedanken der Sängerinnen und Sänger, der Freunde und Begleiter auf seinem kreativen Weg sind bei seiner Familie, speziell bei seiner Frau Birgit und den Söhnen Paul, Nikolas und Julian. Am Mittwoch, dem 12. Juni, um 13 Uhr kann man sich in der Stiftskirche Rein von ihm verabschieden.