Mit einem Sieg des Koreaners Sungho Kim ist am Sonntagabend der 37. Belvedere-Gesangsbewerb zu Ende gegangen, der heuer im lettischen Seebad Jurmala nahe Riga gastierte: Der 27-jährige Tenor konnte sich gegen 15 Konkurrenten um den Hauptpreis durchsetzen.  Agentur Nachwuchsbass Georgios Alexandros Stavrakakis aus Griechenland mit seinen 29 Jahren und seinem hohen Potenzial nicht nur über Platz 2 bei den Hauptpreisen und den Publikumspreis freuen, sondern auch über ein Engagement in Madrid. Pavel Petrov, seit 2016 Ensemblemitglied der Oper Graz, belegte den hervorragenden dritten Platz. Der weißrussische Tenor, der heuer bei den Salzburger Festspielen in der Tschaikowsky-Oper "Pique Dame" einen Einsatz als Tschaplizki hat, erhielt neben dem Hans Gabor Preis auch Zusagen der Operngala der Deutschen AIDS-Stiftung und der Lettischen Nationaloper.

Zu den Gewinnern zählte aber auch Kärnten - eröffnet die nächste Ausgabe des einst in Wien beheimateten Contests doch den Carinthischen Sommer. Damit kehrt der Belvedere-Wettbewerb, der 1982 in Wien begründet wurde und vor sechs Jahren wegen Querelen um die Finanzierung den Gang in die Welt antrat, gleichsam heim, zumindest nach Österreich. Nachdem man in den Vorjahren unter anderem in Südafrikas Kulturmetropole Kapstadt, Moskau oder eben heuer in Lettland seine Zelte aufschlug, macht der Sängerwettstreit für eine Ausgabe somit wieder im Land seines Ursprungs Station.

"Die Finalrunde wird das offizielle Auftaktkonzert für den Carinthischen Jubiläumssommer darstellen", kündigte Intendant Holger Bleck, der gemeinsam mit Gründerwitwe Isabella Gabor den Bewerb leitet, im APA-Gespräch an. Als Zeitraum visiert man die erste Juliwoche in Villach an, wobei auch die geplante Kirchenoper im Jahr des 50-jährigen Bestehens des Carinthischen Sommers unter anderem aus dem Pool der heurigen Belvedere-Finalisten bestritten werden soll.

Der Belvedere-Contest solle aber keinesfalls dauerhaft ein Appendix des Carinthischen Sommers werden, versicherte Bleck. Es sei essenziell, mobil zu bleiben und ohne fixe Heimatbasis im Wechsel der Standorte unterschiedliche Musiktraditionen zu erkunden. Deshalb kündigte der Belvedere-Leiter auch gleich die Pläne für die kommenden Jahre an, wird der Belvedere-Bewerb doch 2020 am Teatro Real in Madrid und 2021 durch das Wexford Festival in Irland ausgerichtet.

Heuer jedoch hatte sich der Operntross an die Ostsee aufgemacht, fanden die Finalrunden doch die Woche über im mondänen Seebad Jurmala statt. Wo einst die wohlhabenden Letten am Rigaer Meerbusen entspannten, schwollen nun die Brustkörbe der jungen Sänger aus aller Welt. 1.125 hatten sich in 78 Ländern weltweit beworben, von denen dann 147 nach Lettland kamen. 63 von ihnen schafften es ins Semifinale und letztlich 16 Nachwuchskünstler aus 13 Nationen ins Finale, das in der Konzerthalle Dzintari stattfand - einem generalsanierten Holzbau aus 1936, in dem sich sonst Stars wie Elina Garanca oder in wenigen Tagen John Malkovich die Klinke in die Hand geben.

Dabei präsentierte sich die heurige Endrunde überraschend testosteronlastig, fanden sich doch nur vier Damen unter den 16 Finalisten - und auch bei den Preisen triumphierten die Herren. Sungho Kim, der sich mit einer Donizetti-Arie durchsetzte, kann sich neben dem mit 7.000 Euro dotierten Hauptpreis auch über ein Engagement an der Dresdner Semperoper freuen. Schließlich winken den Kandidaten neben den offiziellen Auszeichnungen auch Engagements an renommierten Häusern, setzt sich die Opernjury doch aus Vertretern von Klassikinstitutionen wie dem Royal Opera House Covent Garden, dem Moskauer Bolschoi, der Dresdner Semperoper oder der Deutschen Oper Berlin zusammen.

So kann sich der herausragende Nachwuchsbass Georgios Alexandros Stavrakakis aus Griechenland mit seinen 29 Jahren und seinem hohen Potenzial nicht nur über Platz 2 bei den Hauptpreisen und den Publikumspreis freuen, sondern auch über ein Engagement in Madrid. Der drittplatzierte Weißrusse Pavel Petrov, der als Tenor schon mehrfach an der Oper Graz zu hören war und heuer bei den Salzburger Festspielen in der Tschaikowsky-Oper "Pique Dame" einen Einsatz als Tschaplizki hat, erhielt neben dem Hans Gabor Preis auch Zusagen der Operngala der Deutschen AIDS-Stiftung und der Lettischen Nationaloper.

Die Auszeichnung der internationalen Medienjury ging indes an den 31-jährigen Russen Boris Stepanov, der sich mit einer Tenor-Arie aus Tschaikowskys "Eugen Onegin" durchsetzte. Der Carinthische Sommer hat für seine Kirchenoper 2019 also reichlich Auswahl.