Hobby? Der Umgangsjargon klingt in seinem Fall wie ein atonaler Riff in Mozarts Zauberflöte. „Ich wüsste gar nicht, wie ein Hobby aussehen könnte“, sagt Nikolaus Bachler. Seine Leidenschaft ist sein Beruf. Urlaub? Braucht der geschliffene Feingeist doch keinen. Seine Verschnaufpausen nennt er lieber „temporäre Verlagerung des Hausstandes“. Der Intendant der Bayerischen Staatsoper empfängt uns in seinem Haus in Altaussee, eine ehemalige Keusche, er trägt kurze Lederhose und Polohemd. Diese „Verlagerung“ unter Schatten spendenden Bäume im Garten gelingt fürwahr als Inszenierung einer „Sommerfrische“.
Nikolaus Bachler, Sohn eines unehelichen Buben eines reichen Fohnsdorfer Bauern, Reinhardt Seminarist, langjähriger Wiener Burgtheater Direktor, seit neun Jahren in München. Er will ursprünglich Chirurg werden, sein Skalpell führt nun tatsächlich ins Innere der Menschen. Zu Geist und Seele.
Herr Intendant Bachler, „ich bin sowieso cool“, meinten Sie vor Ihrer ersten Premiere in München. Sind Sie das noch immer beziehungsweise was unterscheidet Ihre Coolness von der eines 16-Jährigen?