Liedermacher Konstantin Wecker tritt trotz seiner eigenen Suchterfahrung für eine umfassende Freigabe aller Drogen ein. "Ich bin ein radikaler Verfechter der Legalisierung", sagte er in einem Interview. Seine Kokainabhängigkeit hatte ihm in den 1990er-Jahren eine Haftstrafe auf Bewährung eingebracht. Er habe sich mühsam aus der Sucht herauskämpfen müssen, sagte Wecker, der am 1. Juni 70 wird.

"Legalisierung - und alle Waffen vernichten"

"Ich halte es für eine Katastrophe, etwas zu verbieten, was nur einer mörderischen Mafia in die Hände spielt", sagte der Deutsche. Es gehe auch darum, Drogen moralisch zu legalisieren. "Es hat keinen Sinn, Menschen zu kriminalisieren für etwas, was ihnen selbst schadet." Alle Drogen sollten legalisiert werden, nicht nur Marihuana und Haschisch. Allerdings sollte es dabei Abgabeauflagen geben, über Apotheken zum Beispiel. "Legalisierung aller Drogen - und Vernichtung aller Waffen. Das wäre weitaus gesünder für die Menschheit."

Den Menschen, die Drogen nehmen, werde er nicht mit dem Zeigefinger kommen - sondern mit seiner eigenen Erfahrung. "Wenn ich ihnen jetzt sagen würde: Kinder, lasst die Finger von den Drogen, würden sie mich auslachen. Sie würden sagen: Er lässt es sich zwanzig Jahre damit gut gehen, und jetzt warnt er uns davor. Ich kann nur eins tun: Ihnen meine Geschichte erzählen."