Inland

Ein wichtiger Film wider die Spaltung: Filmemacherin Ulli Gladik dokumentiert die Stimmung um die Nationalratswahl 2017. Drei Charaktere der unteren Arbeiterschicht Wiens erzählen der gebürtigen Steirerin ungeschönt in die Kamera, warum sie für die FPÖ sympathisieren, den Eliten misstrauen und sich von der Sozialdemokratie abgewandt haben. Das schmerzt mitunter, trägt aber zur Blasen-Entfremdung bei. Lesen Sie hier die ausführliche Kritik.
Bewertung: ****

Royal Corgi

Der "First Dog" der Queen und viele politische Seitenhiebe bietet der Animationsfilm "Royal Corgi": Nachdem der „First Dog“ der Queen bei einem Staatsbankett mit dem US-Präsidenten für einen Eklat sorgt, fällt Rex in royale Ungnade und landet auf den Straßen, wo er unter anderen Streunern ums Überleben kämpfen muss. Animationsabenteuer mit politischen Seitenhieben, technisch aber nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
Bewertung: ***

Der Flohmarkt von Madame Claire

Die Grande Dame des französischen Kinos spielt sie alle in Grund und Boden - den Plot leider auch. Madame (Catherine Deneuve) ist sich sicher, dass sie heute stirbt. Also verscherbelt sie in „Der Flohmarkt von Madame Claire“ noch schnell alle ihre Antiquitäten. Das ruft auch ihre Tochter Marie (Deneuves Tochter Chiara Mastroianni) auf den Plan. Sie taucht nach vielen Jahren wieder auf, die beiden sind seit Ewigkeiten zerstritten. Düster surreales Drama mit vielen Rückblenden über Traumata und Erinnerungen, die man nicht loswird. Deneuve dominiert – auch über die schmerzhafte Tochter-Mutter-Geschichte. Das ist ein bisschen schade.
Bewertung: ***

Sie ist der andere Blick

Sie sind ein weißer Fleck auf der Leinwand: Fünf Heldinnen der Wiener 70er-Jahre-Avantgarde (Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack, Margot Pilz) erzählen in Christiana Perschons Atelier vom ignoranten Kunstmarkt und grapschenden Professoren, während sie Neues aus ihren alten Arbeiten kreieren. Österreichische Kunstgeschichte wird in diesem Dokukumentarfilm aus der anderen Perspektive erzählt. 
Bewertung: ****

The Hole in the Ground

Lee Cronin bedient ein klassisches Horrormotiv: die Angst der Eltern hinsichtlich der Entwicklung ihrer Kinder. Der achtjährige Chris zieht mit seiner Mutter an den Rand einer irischen Kleinstadt. Dort kommt der Bub mit dem akkuraten Seitenscheitel eines Tages verändert aus dem Wald zurück.