Bei der um 1900 gebauten Karosse aus der Privatsammlung Schloss Fuschl handelt es sich um einen sogenannten Landauer aus wahrscheinlich belgischer Produktion - einen herrschaftlichen Reisewagen mit für damalige Verhältnisse komfortabler Ausstattung. Der Regisseur der drei 1955, 1956 und 1957 erschienenen "Sissi"-Filme, Ernst Marischka, hatte als Drehort für seine Filme unter anderem das Schloss Fuschl gewählt. Es sollte die tatsächliche Heimat - Schloss Possenhofen am Starnberger See - der späteren österreichischen Kaiserin, der geborenen Herzogin Elisabeth von Bayern, darstellen.

Am Donnerstag wurde die Kutsche versteigert und erzielte dabei ein Vielfaches des Schätzwertes, der zwischen 5000 und 7000 Euro lag:  106.550 Euro brachte das Gefährt, mit dem die Schauspieler Romy Schneider und Karl-Heinz-Böhm Mitte als Kaiserin Sissi und Kaiser Franz Joseph unterwegs waren. Der Betrag wurde von der Errichtungsgesellschaft eines geplanten Hotels in Bad Ischl geboten. Die Kutsche soll im Entree des "Grand Elisabeth" stehen. Das 4-Sterne-Superior-Hotel soll im Juni 2023 öffnen.

Die Kutsche soll dabei auch für Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Jubiläen und Ähnliches zur Verfügung stehen. "Mit diesem Stück Filmgeschichte glauben wir Eingang in alle Reiseführer und Reiseberichte zu finden. Auch über Soziale Medien wie Instagram werden derartige Fotomotive in die ganze Welt getragen", erklären die beiden Unternehmer Herbert Ackerl und Josef Öhlinger - die neben der Konditorfamilie Zauner am Projekt beteiligt sind.