Die österreichische Produktion "Fuchs im Bau" gehört zu den großen Gewinnern des 42. Filmfestivals "Max Ophüls Preis" in Saarbrücken, dessen coronabedingte Onlineausgabe Samstagabend mit der Preisvergabe zu Ende ging. Arman T. Riahi wurde für sein Werk über eine Gefängnisschule in einer Wiener Haftanstalt als bester Regisseur geehrt. Auch der Drehbuchpreis und jener der Jugendjury gingen an den geplanten Eröffnungsfilm der in den Juni verschobenen Diagonale.

In dem Drama berichtet der Filmemacher ("Schwarzkopf", "Die Migrantigen") von einem Lehrer, Fuchs, der neu "im Bau" ist und dort "die Berger" mit ihren unkonventionellen Unterrichtsmethoden ablösen soll. Mit voller Herzenswärme, Kauzigkeit, Ironie und umgeben von einem fantastischen Ensemble (Maria Hofstädter, Andreas Lust, Aleksandar Petrović, Karl Fischer) reißt Armani T. Riahi Grenzen nieder. Ein mutiger Film über einen Ort, über den die meisten von uns im realen Leben noch nie nachgedacht haben.

Der zweite Gewinner des Abends wurde indes das deutsch-ghanaische Werk "Borga" von Regisseur York-Fabian Raabe, der darin einen jungen Ghanaer porträtiert, der sich in Deutschland ein neues Leben erhofft. Der Film wurde mit dem Hauptpreis sowie dem Publikumspreis als bester Spielfilm, mit der Ehrung als Gesellschaftlich Relevanter Film und mit der Ehrung der ökumenischen Jury bedacht. Insgesamt wurden bei dem seit 17. Jänner online stattfindenden Max Ophüls Preis, das als Kaderschmiede des jungen deutschsprachigen Films gilt, 98 Filme gezeigt, von denen 50 in vier Wettbewerbsschienen liefen.

Dabei wurde am Abend "Fuchs im Bau" nicht die einzige österreichische Produktion, die mit Preisehrungen bedacht wurde. So konnte die deutsch-britisch-österreichische Koproduktion "Dear Future Children" von Regisseur Franz Böhm über drei junge Aktivisten den Publikumspreis in der Dokumentarfilmsparte für sich reklamieren. Und bei den Kurzfilmen triumphierte die junge Linzer Regisseurin Raphaela Schmid mit "Fische". Die Jury begründete die Entscheidung folgendermaßen: "In FISCHE von Raphaela Schmid sehen wir ein geglücktes Experiment. Dieser Film reist nicht in die Ferne, er guckt durchs Schlüsselloch des kitschigen Asia-Restaurants nebenan, und beobachtet ein Geschwisterpaar, welches sich über den Tod der Mutter unterhält."