Trotz scharfer Proteste ist die Autobiografie von Regisseur Woody Allen (84) in den USA erschienen. Nachdem der Verlag Hachette die Memoiren nach Protesten von Mitarbeitern und aus der Familie Allens aus dem Programm genommen hatte, veröffentlichte der Arcade-Verlag das Werk "Apropos of Nothing" am Montag doch noch.

Das Buch sei eine "offene und umfassende persönliche Rechenschaftsablegung" von Allen, hieß es in einer Mitteilung des Verlags. "In dieser komischen Zeit, wo die Wahrheit zu oft als Fake News abgetan wird, ziehen wir als Verleger es vor, einem respektierten Künstler eine Stimme zu geben, als vor denen, die ihn zum Schweigen bringen wollen, in die Knie zu gehen", sagte Lektorin Jeannette Seaver dem Magazin "People".

"Apropos of Nothing" lautet der Titel von woody Allens Autobiografie
"Apropos of Nothing" lautet der Titel von woody Allens Autobiografie © AP

Gegen Filmemacher Allen ("Manhattan", "Midnight in Paris") gibt es seit Jahrzehnten Missbrauchsvorwürfe. Seine Adoptivtochter Dylan Farrow (34) hält ihm vor, sich in ihrer Kindheit an ihr vergangen zu haben. Der Regisseur hat das stets zurückgewiesen. Ronan Farrow, Allens gemeinsamer Sohn mit Mia Farrow, hatte die Kampagne gegen die Buchpublikation seines Vaters angeführt.

Unterdessen soll die deutschsprachige Veröffentlichung vorgezogen werden, wie der Rowohlt-Verlag am Montag mitteilte. Bereits am Mittwoch solle "Ganz nebenbei" als E-Book erscheinen, am Samstag als gedrucktes Buch. Ursprünglich hatte Rowohlt das Werk am 7. April veröffentlichen wollen.