Etliche Rezensenten verstörte die bewusst amateurhafte, krude Optik dieses Films. Dennoch hat „Die Kinder der Toten“ am Freitag Abend bei der Berlinale den Kritikerpreis der Forum-Reihe gewonnen. Ein sensationeller Erfolg für die düstere Filmfarce, die 2017 im Mürztal unter intensiver Teilnahme ortsansässiger LaiendarstellerInnen gedreht wurde – als Auftragswerk des steirischen herbst unter der damaligen Intendantin Veronica Kaup-Hasler.

„Die Kinder der Toten“ beruht auf Elfriede Jelineks gleichnamigem Zombie-Roman und beschreibt in konsequenter Splatter-Optik die Wiedergängerei als Spätfolge des verdrängten Holocaust. In Szene gesetzt wurde die Zombieparade vom US-Regieduo Kelly Copper und Pavol Liska (Nature Theater of Oklahoma) auf dem traditionsreichen Hobbyfilmerformat 8mm. Ein schöner Erfolg auch für Dramaturg Claus Philipp und Produzent Ulrich Seidl – ihren beharrlichen Bemühungen verdankt sich, dass aus den 666 Rollen tatsächlich ein Film wurde.

Vormerken: Am 17. März läuft „Die Kinder der Toten“ auf der Diagonale in Graz.