Ein Bogen zwischen dem legendären Musiker Udo Jürgens und dem legendären Zeichentrickelefanten Dumbo, zwischen dem rabiaten Terminator und dem nicht minder rabiaten Frauentrio in "The Favourite" schlägt das Kinojahr 2019 aus internationaler Sicht. Die heimische Filmbranche hält da etwa mit Marie Kreutzers Psychogramm und Andre Heller dagegen.

Für Freunde des gehobenen Schlagers und des Jukeboxmusicals heißt es noch ein wenig warten, bis die Kinoadaption von "Ich war noch niemals in New York" die große Leinwand erreicht. Für Ende Oktober ist der Filmstart geplant. Als Basis dient das gleichnamige Bühnenstück, das auch in Österreich erfolgreich lief und aus der Feder von Gabriel Barylli sowie des aktuellen Musicalintendanten der Vereinigten Bühnen Wien, Christian Struppeck, stammt. Regie führt Philipp Stölzl ("Der Medicus"), der dafür auf ein Starensemble um Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Michael Ostrowski und Uwe Ochsenknecht zurückgreifen kann.

Ansonsten grassiert im Blockbusterbereich auch 2019 die Fortsetzeritis, wenn ebenfalls im Oktober mit "Toy Story 4" bereits der vierte Teil der 1995 gestarteten Animationsreihe in die Kinos kommt. Neun Jahre nach dem dritten Teil wird damit die Geschichte um die Spielzeugfiguren Woody und Buzz Lightyear fortgeführt. Auch bewahrheitet sich Arnold Schwarzeneggers legendärer Sager "I'll be back" kommendes Jahr erneut, wenn die Sci-Fi-Reihe im November ihre Fortführung finden soll und mangels richtigem Titel noch unter dem Platzhalter "Untitled Terminator Reboot" firmiert. Einzig dass der mittlerweile 71-jährige Arnie wieder mit an Bord ist, steht fest.

Unverdrossen seine Cashcow, die "Star Wars"-Reihe, reitet indes Disney weiter, wenn mit "Episode IX" unter der Regie von J.J. Abrams am 19. Dezember Kämpferin Rey (Daisy Ridley) und Finn (John Boyega) die aktuelle Star-Wars-Trilogie abschließen. In dem Werk soll auch Material von früheren Drehs mit der verstorbenen Carrie Fisher eingebaut werden, hätte deren Figur Leia doch eigentlich eine zentrale Rolle spielen sollen. Die etwas jüngere Zielgruppe adressiert Disney indes mit der Hilfe von Tim Burton, der nach jetzigem Stand im April seine Version des Kinderklassikers "Dumbo, der fliegende Elefant" mit Realstars wie Colin Farrell, Michael Keaton und Lars Eidinger auf die Leinwand zaubert.

Und schließlich führt Horrormeister M. Night Shyamalan bereits ab 17. Jänner mit "Glass" seine beiden Vorgängerwerke "Split" aus 2016 und "Unbreakable" aus 2000 zusammen, wofür er auf die drei Hauptdarsteller James McAvoy, Bruce Willis und Samuel L. Jackson zurückgreifen kann. Ein rein weibliches Trio hat hingegen der aufsteigende Regiestar Yorgos Lanthimos bei seinem neuen Meisterwerk im Köcher, wenn er ab 25. Jänner im barocken Historienkammerspiel "The Favourite" Emma Stone, Rachel Weisz und Olivia Colman mit- und gegeneinander antreten lässt.

Während noch Österreichs Hollywoodexport Christoph Waltz als Cyberarzt Dyson Ido in "Alita: Battle Angel" eine Androidin kampfbereit macht (ab 14. Februar), setzt auch der heimische Film auf starke Frauenfiguren. Marie Kreutzer ist mit "Der Boden unter den Füßen" 2019 im Wettbewerb der Berlinale vertreten, bevor der Film über die Unternehmensberaterin Lola, deren Leben durch eine in der Familie verankerte, psychische Krankheit aus den Fugen gerät, am 22. März in den Kinos startet.

Bereits mit 1. März startet indes Rupert Hennings Verfilmung von Andre Hellers Leben unter dem Titel "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein". Neben Nicholas Ofczarek ist auch Karl Markovics als Heller-Vater zu erleben, womit sich der Tausendsassa der österreichischen Filmbranche quasi selbst konkurrenziert. Schließlich ist sein nächstes Regieprojekt "Nobadi" über einen Flüchtling und einen alten Mann, die sich für ein paar Stunden annähern, ebenfalls mit 1. März avisiert.

Da dürfte Sudabeh Mortezais Zweitling, das nüchterne Porträt "Joy" über eine nigerianische Prostituierte in Wien, bereits seinen Kinoweg hinter sich haben, ist der Filmstart hier doch nach der Premiere samt Preisen in Venedig mit 18. Jänner angesetzt. Der Prostitution widmet sich schließlich auch die österreichische Komödienproduktion, wenn Thomas Stipsits unter der Regie von Andreas Schmied ab 1. Februar die "Love Machine" rauslässt - als Musiker, der sich zur Verbesserung der Finanzen als Callboy verdingt.