Astrid“ erzählt nicht vom aufregenden Leben der berühmten Lindgren, sondern vom Aufwachsen einer jungen Frau, die in den 1920er-Jahren in der konservativ geprägten schwedischen Provinz vor allem eines sein wollte: emanzipiert und frei. Sie opfert ihre Zöpfe für einen Bubikopf, tanzt Freestyle oder muss im Wald laut schreien.

Lindgrens Figuren wie Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Karlsson vom Dach wurden für viele der Inbegriff von Kindheit, da die 2002 verstorbene Schriftstellerin die Vorstellung mitgeprägt hat, was das ist. Der Film von Pernille Fischer Christensen widmet sich ihrer eigenen, unbekannten Jugend.

Astrid wird in den 1920er-Jahren das Redaktionsmädchen für alles bei der örtlichen Dorfzeitung. Deren Chef, Reinhold Blomberg, steckt mitten in der Midlife-Crisis. Die 17-jährige Astrid beginnt eine Affäre mit dem verheirateten, 30 Jahre älteren Mann, die beiden verlieben sich. Mit 18 wird sie schwanger – und entscheidet sich, das Kind zu bekommen. Sie geht fort, nimmt ihr Leben selbst in die Hand und provoziert damit alle. Ihren kleinen Sohn Lasse gibt sie für drei Jahre in Dänemark zu einer Pflegemutter und sieht ihn nur ganz selten, derweil sie sich zur Sekretärin ausbilden lässt. Die Trennung quält sie. Vor diesem Hintergrund scheint aber klar, wo die vielen traurigen Buben in Lindgrens Büchern ihren Ursprung haben. Die starken Mädchen aber auch!

Regisseurin Christensen („En Soap“, „Dansen“ „Someone You Love“) legt mit „Astrid“ einen der hinreißendsten und lebensmutigsten Filme des Kinojahres vor. Und die 25-jährige Schauspielerin Alba August aus Dänemark liefert als starrköpfige, mutige, wilde, junge Lindgren eine große Talentprobe ab.

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