John Lasseter, Kreativ-Chef von Pixar und der Animationsstudios von Walt Disney, nimmt nach einem Belästigungsskandal den Hut. Am Jahresende werde der 61-Jährige die Firma verlassen, teilte Disney mit.

Es sei der richtige Zeitpunkt, sich "neuen kreativen Herausforderungen" zu stellen, zitierte das Branchenblatt "Hollywood Reporter" aus Lasseters Mitteilung. Der Mitbegründer der Trickschmiede Pixar hatte bereits im vorigen November nach Berichten über sexuelle Belästigung eine sechsmonatige Berufspause genommen. Der Produzent und Regisseur räumte damals "Fehltritte" ein und entschuldigte sich für "ungewollte Umarmungen" oder andere Gesten, bei denen er eine Grenze überschritten habe.

Disney-Chef Bob Iger würdigte am Freitag Lasseters "außergewöhnliche" Arbeit für Pixar und Disney. Er habe, so Iger,  das Zeichentrickgeschäft neu erfunden. Der nächste Pixar-Film, der in die Kinos kommt, ist die Fortsetzung von "Incredibles". (Startermin in Österreich ist im September.

Lasseter und seine Firma Pixar, die später von Disney geschluckt worden ist, waren der Konkurrenz immer um einige Schritte voraus. Für den ersten "Toy Story"-Film erhielt Lasseter einen Oscar. Aber nicht nur in "Toy Story", auch mit Filmen wie "Findet Nemo", "Ratatouille",  "Up" und "WALL-E" demonstrierte Pixar, dass es bei Animationsfilmen nicht nur um Technik und Gags geht, sondern um originell erzählte, herzerwärmende Geschichten.

Bis Lasseter den Konzert verlassen muss, ist er noch in beratender Funktion an Bord, teilte der Medienkonzern Disney mit.