Die verstorbene US-Poplegende Whitney Houston soll laut einem neuen Dokumentarfilm als Kind sexuell missbraucht worden sein. Der Film "Whitney" wurde am Donnerstag beim Filmfestival von Cannes gezeigt - unter anderem berichtet die Assistentin des Popstars darin von dem mutmaßlichen Missbrauch durch Dee Dee Warwick, die Cousine der Sängerin.

Warwick war die Schwester der Soulsängerin Dionne Warwick und die Nichte von Houstons Mutter. Wie Whitney Houston hatte auch Dee Dee Warwick Drogenprobleme. Sie starb 2008 mit 63 Jahren.

Der schottische Regisseur Kevin Macdonald sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihn habe immer interessiert, warum Houston so unglücklich gewesen sei. "Ich habe mich gefragt, ob Missbrauch eine Rolle spielen könnte. Dann hat mir jemand erzählt, dass genau das passiert ist."

Houston war 2012 im Alter von 48 Jahren tot in einer Badewanne in einem Hotel gefunden worden. Laut Gerichtsmedizin führten bei ihr eine Überdosis von Drogen, Medikamenten und Alkohol in Verbindung mit einer Herzerkrankung zum Tod durch Ertrinken. Nicht nur für Fans ein Schock: Zwar waren Houstons Drogenprobleme bekannt, angeblich befand sich die weltweit gefeierte Interpretin von gefühlvollen Pop-Hits wie "How Will I Know", "I Wanna Dance With Somebody". "Greatest Love of All", "I Will Always Love You" angeblich auf dem Weg der Besserung.

In dem von der Familie unterstützten Film über das Leben Houstons äußern sich Menschen aus dem engeren Kreis des Popstars: Macdonald lässt etwa ihre Brüder, ihre Mutter und ihren Ex-Mann, den Sänger Bobby Brown, zu Wort kommen. Außerdem beleuchtet er mithilfe von Fotos und Videomaterial der Familie zahlreiche Aspekte des Lebens der Sängerin, wie etwa die Scheidung ihrer Eltern oder die geheime Liebesbeziehung zu ihrer Freundin Robyn Crawford.