Kein Geringerer als der Gründervater selbst, der große Pianist Friedrich Gulda, bezeichnete das Musikforum als das „einzige Improvisationsfestival der Welt“. Deshalb galt seit seiner Gründung die Improvisation als wesentlicher Bestandteil dieses Festivals, das nun schon seit 1973 im Stift Viktring beheimatet ist. So war es naheliegend, das Musikforum heuer unter das Motto „ImproVision“ zu stellen.

Diesem Leitspruch folgte bereits das Eröffnungskonzert im Arkadenhof des Stiftes mit dem Titel „Klassik Meets Jazz“, zu dem Obmann Reinhard Lebersorger und die künstlerische Leiterin Jutta Mitteregger zahlreiche Ehrengäste und Musikfreunde begrüßen konnten. Sie alle erlebten ein spannendes Konzertieren zwischen den im klassischen Genre beheimateten Brüdern Florian (Violoncello) und Christoph Johannes Eggner (Klavier) sowie dem vielseitigen Cellisten Matthias Bartolomey und dem englischen Jazzpianisten Gwilym Simcock.
Zuerst erklangen die Werke von Ludwig van Beethoven notengetreu im Original, um sodann einer jazzigen Improvisation gegenübergestellt zu werden: Von der Cello-Sonate in A-Dur Op. 69, Nr. 2 erklang das Scherzo, sowie jene in D-Dur, Op. 102, Nr. 2 als Ganzes. Weiters folgten die sieben Variationen von Beethoven über Mozarts „Von Männern welche Liebe fühlen“ aus der „Zauberflöte“.
Die Originale erlebte man im virtuosen und präzisen Vortrag der Eggner-Brüder und anschließend in noch nie gehörten Bearbeitungen von Bartholomey und Simcock sowie vom Komponisten Johannes Berauer – allesamt ideenreich verfremdet, mit neuen Variationen effektvoll aufgemotzt und mitreißend musiziert. Jubel!