Streifen, Streifen, Streifen, horizontal, vertikal, diagonal. Streifen, wohin man schaut. Striche in verschiedenen Breiten und Farben. Schmale, kolorierte Bänder mit Pinseln über das Papier gelegt. Oder geschnittene Papierbahnen in Collagen verarbeitet. Streifen, die nicht wirklich am Blattrand enden, sondern darüber hinaus führen. Weit hinaus. Manche Farbstränge fließen gleichsam sanft aus oder scheinen sich zu verknoten.

Die Vielfalt der Verlaufsformen scheint nicht auslotbar: Parallel, geometrisch, gestrichelt, intermittierend, unregelmäßig, leicht schlingernd. Marianne Bähr schafft damit Texturen mit eingewilliger Dynamik. Sie führt die komplexe Wirklichkeit zurück auf ihre Grundformen: Linie und Fläche. Die darin aufgehobenen Farbtöne kombiniert sie zu harmonischen Akkorden. Durch die serielle Reihung ihrer Streifen entstehen strukturierte Ordnungen. Damit verpasst der minimalistische Ansatz der Unübersichtlichkeit der Realität gleichsam Form und Zugang.

Marianne Bähr: Streifen. Living Studio. Stadtgalerie Klagenfurt. Theatergasse 4. Tägl. außer Montag von 10 bis 18 Uhr. Bis 21. März.