Der Kärntner Konzertveranstalter Thomas Semmler ("Semtainment") ist skeptisch, was die Idee der "Eintrittstests" betrifft. "Im Theater oder bei Opern wäre das umsetzbar, aber bei Open Air Konzerten mit Tausenden Besuchern schwer", sagte er am Dienstag im APA-Gespräch. Die Grenze, ab der Testkontrollen problematisch in der Umsetzung werden, sieht Semmler bei rund 1.000 Gästen.

Kontrollen dürfte man auch nicht den Veranstaltern und ihren Mitarbeitern überlassen, das müssten auch aus Datenschutzgründen die Behörden übernehmen. "Man müsste ja auch den Ausweis kontrollieren, ob das auch die Person ist, die den Test gemacht hat." Vom zeitlichen Aufwand bei einem Konzert mit mehreren Tausend Besuchern und Maßnahmen, dass sich nicht schon am Parkplatz Mengen bilden, ganz abgesehen. Auch Tests vor Ort schätzt Semmler als "unmöglich" umsetzbar ein. "Da machen wir als Veranstalter lieber gar nichts."

Rechtlich problematisch ist laut Semmler der Umstand, dass Konzerte vom Vorjahr auf heuer verlegt wurden, und damals beim Ticketkauf in den AGBs keine Rede von Tests war. "Man könnte das wenn, dann nur auf neue Veranstaltungen anwenden."

Bei den inzwischen angelaufenen Impfungen sieht Semmler die Möglichkeit, einen Impfpass schon beim Kartenkauf zu kontrollieren. "Das wäre das einzig Mögliche". Aber andererseits würden Konzerttickets auch gerne weitergegeben und verschenkt, also auch hier wären Kontrollen durch Veranstalter beim Ticketkauf wenig praxistauglich. "Da warten wir lieber noch länger ab, machen nur kleinere Events und größere erst wieder ab einer gewissen Durchimpfungsrate."

Jedenfalls fordert der Konzertveranstalter die Politik auf, die Veranstalter in Überlegungen mit einzubeziehen - und es müsse Gerechtigkeit herrschen mit anderen Freizeiteinrichtungen wie Strandbädern oder Skigebieten. Mit den Unterstützungsleistungen für die Veranstalter durch die Bundesregierung ist Semmler zufrieden, nun müsse auch für Zulieferer Hilfe folgen.