Der Christine-Lavant-Preis wurde von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft 2016 ins Leben gerufen, um an die Dichterin und ihr großartiges Werk zu erinnern. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis für Lyrik und Prosa würdigt Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen.

Wie die Lavant-Gesellschaft mitteilt, wird den Preis heuer die deutsche Autorin Judith Schalansky erhalten. Die 40-jährige Greifswalderin gehöre "zu den eigenwilligsten und wandlungsfähigsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur", befand die Jury, der u.a. Friederike Mayröcker, Daniela Strigl und Klaus Amann angehören. Mit ihren Romanen, Erzählungen und kulturhistorischen Essays, aber auch als Herausgeberin der „Naturkunden“ betreibe sie "eine Form der Welterkundung voll Neugier und Enthusiasmus für das Entlegene und Besondere. Ihr kritischer Blick gilt dem Zusammenhang von Politik, Macht und Wissen, den Festlegungen auf Geschlecht und Charakter und nicht zuletzt der menschlichen Überheblichkeit angesichts der malträtierten Natur.“

Judith Schalansky wurde 1980 in Greifswald geboren, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt heute als Herausgeberin, Gestalterin und freie Schriftstellerin in Berlin. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen zählen 2014 der Preis der Literaturhäuser, 2015 der Droste-Preis der Stadt Meersburg und 2018 der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für ihr bisher letztes Buch "Verzeichnis einiger Verluste". Sie hat mehrere ihrer Bücher selbst gestaltet. So wurde sowohl ihr "Atlas der abgelegenen Inseln" (2009) als auch ihr zwei Jahre später erschienener Bildungsroman "Der Hals der Giraffe" für das Design ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt.

Bisherige Preisträger des Lavant-Preises waren Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Klaus Merz und Angela Krauß. Judith Schalansky wird den Preis am 11. Oktober im Wiener RadioKulturhaus entgegennehmen.