Drei mit hervorragenden Filmporträts sehr kurzweilig gehaltene Stunden   dauerte am Montag Abend das Fest zur Verleihung der Kärntner Kulturpreise, das von ORF-Literaturexpertin Katja Gasser gekonnt moderiert wurde.  Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser nannte den 10. Dezember, den Tag der Menschenrechte "äußerst geeignet für die Kulturpreisverleihung". Schließlich  gebe es  kaum einen Bereich, der so stark mit Menschenrechten verbunden sei wie Kunst und Kultur, meinte Kaiser.

Eingestimmt auf den Abend hatte eine  Kompostion von Julian Gamisch, derm Förderungspreisträger für Musik 2017. Im Zuge einer Performance setzte eine Tänzerin dabei zwei Musiker außer Gefecht. Danach ging kein Künstler mehr zu Boden, sondern kamen mit einem Sessel ins Bild, sprachen über sich und erzählten, was sie beschäftigt - in sorgfältigen Porträts ließen diesmal Gerhard Filej und Joachim Krenn alle 13 Preisträger auftreten.

Für musikalische Einstreuer sorgte das Ensemble "Klakradl", das mit munterem Karacho die Frage  "Warum gibts heuer kana Keks" in die Runde schleuderte und der Frauenchor "Rož".

Werner Schneyder zeigte sich in seiner Rede "Zur Lage der Kultur" einmal mehr als unabhängiger Denker. Souverän spannte er einen Bogen von der Provinz ("Kein geografischer Begriff, sondern ein qualitativer") über den Patriotismus "Therapie gegen die Geisteskrankheit Nationalismus" zur Finanztransaktionssteuer ("15 Jahre wurde über sie gesprochen, jetzt ist sie endgültig gestorben"). Höhepunkt der Veranstaltung war die Kulturpreisverleihung an den Psychologen Klaus Ottomeyer, den seine früherer Kollegin an der Klagenfurter Universität, Jutta Menschik-Bendele in einer ebenso  persönlichen wie humorvollen und tiefschürfenden Laudatio würdigte.