Auch die Liebe ist nur eine Störung des Geistes“, heißt es einmal in Robert Musils Jahrhundertroman „Mann ohne Eigenschaften“. Er ist Ausgangsmaterial für ein sehenswertes Theater-Experiment, das das klagenfurter ensemble derzeit mit dem Germanisten und Musil-Forscher Walter Fanta auf die Bühne der Theater Halle 11 bringt.
Liebe und Wahn, Melancholie und Eifersucht, Tobsuchtsanfälle und Geschlechterkrieg sind die Themen, die das Schauspieler-Paar Oliver Vollmann und Nadine Zeintl in der dichten, knapp 70-minütigen Performance, die mehr szenische Aufführung als Theaterstück ist, verhandelt.

„Clarisse und ihre Dämonen“ nennen Fanta, Vollmann und Zeintl die Collage aus Personen und Begegnungen einiger der Protagonisten aus Musils Roman. Allen voran sind da Clarisse und Walter, der verhinderte Künstler und seine exzentrische Frau, zwischen denen die Funken sprühen. Walters Jugendfreund Ulrich vervollständigt das Dreiecksverhältnis, und der Philosoph Meister Meingast ist auch noch zu Besuch. Außerdem taucht der Frauenmörder Moosbrugger im Gespräch immer wieder auf, so wie die „Mörderhaus“ genannte Irrenanstalt.