Im Museum Moderner Kunst kann man derzeit eine Zeitreise machen: In der Ausstellung „Das andere Land“ (kuratiert von Christine Wetzlinger-Grundnig und Bernd Liepold-Mosser) gehen Kunstwerke der hauseigenen Sammlung mit Textstellen von Kärntner Autoren einen spannenden Dialog ein. Nun kommt eine weitere Dimension dazu: Am Freitag feiert das Stationen-Theater „Das andere Land“ in den Ausstellungsräumen Premiere: „Es wird eine neue Möglichkeit sein, die Schau zu erleben“, verspricht Ute Liepold, die Regie führt.

Mithilfe von Monologen, Dramoletten, kleinen Szenen, Vorträgen und Musik (Leitung: Oliver Welter) soll so eine spannende, abwechslungsreiche und unterhaltsame Kärnten-Collage entstehen. Basis dafür sind die Texte, die bereits in die Ausstellung Eingang gefunden haben; Ausgangspunkt ist die Kärntner Volksabstimmung, die sich 2020 zum 100. Mal jährt: „Allerdings geht es uns nicht um eine historische Aufarbeitung, sondern um den Umgang mit Erinnerungskultur“, erklärt Klaus Schönberger vom Institut für Kulturanalyse der Alpen-Adria-Universität, das Kooperationspartner ist. Denn das Stück ist auch Teil des dreijährigen Projekts „Vom Re-Enactment der Urangst zur Re-Kombination demokratischer Kultur“.

Das Zusammengehen von Wissenschaft und Kunst wird dabei als mögliches Instrument gesehen, „die bisherigen Sichtweisen und Frontstellungen aufzuweichen“, so Schönberger. Unter anderem wird bei „Das andere Land“ das Publikum zu seiner Haltung und seinen bisherigen Erfahrungen befragt.
Zum Abschluss des Projekts wird es dann ein großes Theaterstück im Stadttheater Klagenfurt geben. Der Premierentermin steht schon fest: 10. Oktober 2020.

Das andere Land. Premiere 28. Sept., 20 Uhr, Museum Moderner Kunst Kärnten. Tel. (0681) 81 92 63 17. www.wolkenflug.at