Ob in Händels „Giulio Cesare in Egitto“, in Mozarts „Così fan tutte“ oder im „Rosenkavalier“: Das Stadttheater Klagenfurt verdankt Golda Schultz so manche Sternstunde. Mittlerweile ist die Sopranistin auf den großen Bühnen der Welt zu Hause und hat bei den Salzburger Festspielen ebenso begeistert wie an der Mailänder Scala, der Bayerischen Staatsoper oder der New Yorker Met.

Dort ist sie kürzlich auch auf einen Kärntner getroffen. Gemeinsam mit Markus Werba hat sie in der „Zauberflöte“ gesungen: „Es war eine großartige Erfahrung, mit ihm zu arbeiten. Ich habe viel von ihm gelernt – er hat den Papageno sehr leidenschaftlich gespielt“, erzählt die gebürtige Südafrikanerin, die Gesang an der Universität Kapstadt und der Juilliard School (New York) studiert hat.

Nach Kärnten kehrt sie nach wie vor gerne zurück: „Intendant Florian Scholz und seine Theaterfamilie machen es einfach wiederzukommen. Ich singe auch gerne mit dem Kärntner Sinfonieorchester, dem ich mich freundschaftlich verbunden fühle“, erzählt die 34-Jährige, die am Samstag in Klagenfurt die „Shéhérazade“ von Ravel singen wird. Das Publikum darf sich auf „französische Romantik auf höchster Stufe“ und auf „abenteuerliche Geschichten freuen“, so Golda Schultz, die Opern- und Liederabende gleichermaßen liebt: „Was mir am besten gefällt, sind gut erzählte Geschichten. Egal ob in der Oper oder im Lied.“

Überhaupt mag sie die Abwechslung. Ab 12. Oktober wird sie an der Staatsoper Wien in „Le Nozze di Figaro“ zu hören sein. In den nächsten Monaten stehen dann neben Mozart, auch Puccini, Verdi oder Mahler auf dem Programm: „Entwicklung ist wichtig. Man muss offen bleiben für Inspiration und neue Werke“, so die Tochter eines Mathematikprofessors, die als „leidenschaftliche Zeitungs- und Magazinleserin“ einst auch gerne Journalistin geworden wäre.

Dass man vor ihrem Namen immer häufiger die Bezeichnung „Starsopranistin“ liest, passt ihr übrigens nicht so ganz: „Für mich sind Stars Künstler wie Anna Netrebko, Jonas Kaufmann oder Nina Stemme. Mir würde ein Label wie ,Working Sopranistin‘ gefallen. Meine Karriere beginnt erst.“ Es wird spannend sein, wohin diese Karriere Golda Schultz noch führen wird.