Nachkriegsklassiker im Filmarchiv

Der April steht im Online-Angebot des Filmarchivs Austria im Zeichen „Stunde null“ – auf der Webseite sind Schlüsselwerke des heimischen Nachkriegskinos kostenlos zu streamen. Das ist eine der seltenen Gelegenheiten die  staatlich beauftragte legendäre Sci-Fi-Utopie „1. April 2000“ von 1952 zu sehen. Dem Regisseur Wolfgang Liebeneier wurde für sein Satire-Propagandafilm ein Starensemble rund um Curd Jürgens, Hans Moser, Hilde Krahl, Paul Hörbiger oder Helmut Qualtinger zur Seite gestellt. Und alle staunen, als Ufos vor Schönbrunn landen. Erzählt wird vom Jahr 2000.  Österreich steht noch immer unter der Besatzung der alliierten Siegermächte. Nachdem der neu gewählte Ministerpräsident am 1. April kurzerhand die Unabhängigkeit ausruft, wird das Land des Weltfriedensbruchs angeklagt. Die Österreicher und Österreicherinnen müssen nun erst einmal beweisen, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Und das fällt dementsprechend bizarr aus. Eine intergalaktische Friedensmission, die in die österreichische Filmgeschichte einging. Ein Pflichtfilm.

Bis 9. April auf www.filmarchiv.at streambar. Die Filme und angebotenen Wochenschauen wechseln wöchentlich, dazu gibt es auch Fiilmgespräche mit Klaus Maria Brandauer, Wim Wenders oder Käthe Kratz nachzusehen. Leiwander Leinwandunterricht.

steirischer herbst schaltet Performances frei

Um „Entzugserscheinungen nach kritischer zeitgenössischer Kunst in Zeiten des Social Distancing zu lindern“, öffnet das Mehrspartenfestival steirischer herbst nun online sein Archiv. Performances, Filme, Installationen oder Lectures der Festivalausgaben von 2018 und 2019 unter Ekaterina Degot sind kostenlos auf der Webseite streambar – u. a. die Arbeit des Kollektivs „Planetenparty Prinzip“ bei der Eröffnung 2019 oder der dicht gedrängte Vortrag „Das Glücksdiktat“ der israelischen Soziologin Eva Illouz. www.steirischerherbst.at

"But Beautiful" von Erwin Wagenhofer

Vielleicht ist es der richtige Film zur richtigen Zeit. In seinem Dokumentarfilm "But Beautiful" berichtet Erwin Wagenhofer von Menschen, die andere Wege für ihr Leben beschritten haben: Die Gründer des Barefoot College in Nordindien, die ein beeindruckendes Netzwerk an Solar-Mamas aufgebaut haben und so weltweit Frauen in den entlegendsten Gebieten zu Expertinnen in Solarenergie macht und zu Heldinnen in ihren Dörfern. Zentrale Aussage von Sanjit "Bunker" Roya: Aus Schwächen sollen Stärken werden. Und Frauen bringen die Veränderung. Sein Bad im Optimusmus begleitet auch Holzpionier Erich Thoma oder ein Ehepaar, das ein Grundstück auf La Palma autarke Landwirtschaft betreiben. Ein Film, der Mut macht. Mehr denn je.

Streamen über den Kino VOD Club und das Kino Ihres Vertrauens unterstützen oder die Plattform Flimmit (Leihen).

"Brot" von Harald Friedl

Weil Brotbacken in der Selbstisolation gerade en vogue ist: In seinem Dokumentarfilm "Brot" wirft Harald Friedl einen tiefgehenden Blick in die heutige Welt des Brotes. Wie sieht die Zukunft unseres Brotes aus? Und: Was essen wir da eigentlich? Der Filmemacher rückt as Handwerk des Brotbackens und dessen soziale, gesundheitliche und ökologische Aspekte in den Kamerafokus. Technologie trifft auf Tradition und Slow Food. Zu sehen sind engagierte Handwerksbäckereien und Konzerne der Lebensmittelindustrie. Schmeckt am besten mit Butterbrot mit Kresse.

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