Sergei Prokofjews „Der feurige Engel“ wird nun im März 2021 in der Regie von Andrea Breth eine seiner seltenen Inszenierungen erleben. Neben Breth finden sich auch wieder Stammregisseure des Hauses in der Saisonplanung, wenn etwa Christof Loy „Zaza“ von Leoncavallo zum Saisonauftakt am 16. September präsentieren soll oder Peter Konwitschny Massenets „Thais“ im Jänner vorlegt.

Intendant Roland Geyer ist zuversichtlich, tatsächlich im September starten zu können: „Dahin sind es noch vier Monate. Der Shutdown ist jetzt gerade einmal zwei Monate her. Es ist also noch viel Zeit. Ich bin mir sicher, dass, wenn die Infektionskurven sich weiterhin so entwickeln wie zuletzt, wir von einer ganz neuen Situation sprechen werden. Klar ist, dass die Vorgaben, wie sie derzeit im Raum stehen, nicht praktikabel für einen Spielbetrieb sind. Aber ich bin überzeugt, dass sich hier noch vieles ändern wird.“ Auch dass die Ein-Meter-Regel fällt, hält Geyer für durchaus denkbar.

Der Intendant setzt in seiner vorletzten Spielzeit neben lange am Haus bewährten Künstlern auch auf zwei ebenso absolute Newcomer im Regiesessel: Kabarettist Alfred Dorfer wird im November Mozarts „Le nozze di Figaro“ gestalten (im Orchestergraben: der Concentus Musicus unter Stefan Gottfried) Und Starbass Günther Groissböck wagt sich mit dem Wagner-Destillat „Tristan Experiment“ im Mai 2021 in der Dependence Kammeroper an seine erste Regiearbeit.

Streamings können Aufführungen nicht ersetzen

Schließlich gibt es noch zwei Wiedergänger: Der 2022 aus dem Amt scheidende Geyer hat mittels Publikumsbefragung die Top drei seiner Intendanz erheben lassen. Mit Robert Carsens legendärer Rameau-Inszenierung „Platée“ und Claus Guths szenischem Händel-Oratorium „Saul“ gibt es nun ein Wiedersehen mit den ersten beiden dieser Publikumslieblinge. In der Spielzeit 2021/22 soll noch Brittens „Peter Grimes“, inszeniert von Christof Loy, folgen.

Dass Geyer wie viele andere auf die nächste Saison brennt, ist klar: „Ich muss bei aller Wertschätzung für Streamingprojekte und allen ventilierten Ideen für Open Airs sagen: Meine Aufgabe ist, mein Haus zu bespielen. Ich habe die Verpflichtung, im Theater an der Wien Oper zu produzieren. Und das ist auch mein Ziel.“