
Wenn man bedenkt, dass die Uraufführung 1872 in Paris zu einem der triumphalsten Erfolge von Jacques Offenbachs wurde und 193 Vorstellung in sechs Monaten auch in London und Wien folgten, dann wundert es, dass das Werk anschließend 150 Jahre in der Versenkung verschwand. Vielleicht lag es an der ursprünglichen Aufführungslänge von nahezu sechs Stunden und dem dafür notwenigen, immensen szenischen Aufwand. Jetzt gibt es jedenfalls eine erfolgreiche Revitalisierung an der Wiener Volksoper zum 200. Geburtstag des genialen Komponisten in Kooperation mit der Staatsoper Hannover, wo die „komische Zauberoper“ (Opéra-bouffe-féerie) schon gezeigt wurde. Dabei wurde „König Karotte“ auf knappe drei Stunden eingedampft bzw. gestrafft.