Draußen? Steht ein Riesenzelt. Stehen Büsten, Figuren, Bühnen. Sprießt das Gras. Liegt der Teich. Wachsen Kürbisse, Gurken, Zucchini, Hopfen. Wächst der „Glücksgarten“, der Außenspielplatz für etliche styriarte-Projekte.
Drinnen? Singen Arianna Vendittelli als Emilia und Monica Piccinini als Carmenta bei der zweiten Bühnenorchesterprobe zu den spritzigen Klängen von Alfredo Bernardinis Ensemble Zefiro gerade davon, wie sie sich am siegreichen Feldherrn rächen wollen.

„Julo Ascanio, Re d’Alba“, die früheste erhaltene Oper, die Johann Joseph Fux 1708 zum „Nahmens-Tag ihrer regirenden Majestät“ Joseph I. schrieb, ist das aufwendige Kernstück der heurigen styriarte, mit dem man eine „Revitalisierung der Werke des steirischen Barockkomponisten beginnt“, sagt Mathis Huber. „Für den Auftakt wollen wir den Zugang zu Fux möglichst einfach machen, nämlich mit einem barocken Fest“, das im Garten hinter der List-Halle seinen Anfang nimmt und dort auch mit Speis, Trank und Volksmusik endet.

Für Huber steht die Musik im Zentrum, „ohne große Regie, aber mit fantastischen Kostümen und einer Zauberbühne“. Als „Zauberer“ wurden die Hochkreativen von OchoReSotto engagiert, die mit imposanten Projektionen etwa beim „Klanglicht“-Festival in Grazer begeisterten.
Das Künstlertrio baut seine erste Opernbühne rein aus Licht und recherchierte dazu barocke Bühnenmaschinerien, „die wir ins Heute übersetzten“, erklärt Stefan Sobotka-Grünewald. Dazu machte man auch Makroaufnahmen der Prachtkostüme von Lilli Hartmann und mischt diese nun über vier Beamer mit stehenden und bewegten Bildern zu einem Panoptikum in Cinemascope. Was Wunder, dass angeblich auch „Star Wars“ und die Oscar-Gala mit hineinspielen in das Spektakel für Auge und Ohr. Wie, das bleibt bis Freitag (22. Juli) ein Geheimnis.

Johann Joseph Fux: „Julo Ascanio, Re d’Alba“. 22., 23., 25. Juni,
19 Uhr, List-Halle Graz. Karten: Tel. (0316) 825 000. styriarte.com
Im Hörfunk: 24. Juni, 21.03 Uhr, Radio Steiermark.