Der Österreichische Musiktheaterpreis begeht nach fünf Jahren in Wien den "Aufbruch in die Bundesländer": Am 19. Juni wird die Preisverleihung, bei der schon bisher vor allem die Landestheater und die Wiener Volksoper um Papageno-Trophäen in 14 Kategorien in den Ring gestiegen sind, erstmals an der Grazer Oper stattfinden.

Die Jury setzt sich heuer neu zusammen und wird von Kulturjournalisten gestellt - auch der Nominierungsprozess wurde verändert: Zusätzlich zu Einreichungen der Häuser konnten Jurymitglieder selbstständig Nominierte auf die Liste setzen. Als Sonderpreise werden auch heuer wieder der ORF-III-Medienpreis sowie der Österreichische Musiktheaterpreis für das Lebenswerk verliehen. Das Bundeskanzleramt unterstützt zum zweiten Mal den Off-Theaterpreis, für den heuer "Pallas Athene weint" der Neuen Oper Wien, "Die weiße Rose" der Tabaktrafik sowie "Baruchs Schweigen" von EntArteOpera nominiert sind.

In der Königskategorie der besten Opernproduktion gehen "Capriccio" am Tiroler Landestheater, "La Wally" an der Wiener Volksoper, "Salome" am Klagenfurter Stadttheater sowie "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" am Salzburger Landestheater ins Rennen, als beste "Operette" sind "Axel an der Himmelstür" (Volksoper), "Land des Lächelns" (Klagenfurt) sowie die "Zirkusprinzessin" (Graz) nominiert.

Für die Hauptrollen-Preise stehen Anna-Maria Kalesidis, Angela Brower, Marlis Petersen und Christa Ratzenböck bei den Frauen und Uwe Stickert, Csaba Szegedi sowie Aleš Briscein (Zwerg in „Der Zwerg“ von Alexander Zemlinsky an der Oper Graz) bei den Männern auf der Liste. Prämiert wird auch das beste Musical, das beste Ballett, Dirigenten, Regisseure, Ausstatter, Neben- und Nachwuchsdarsteller.


Das Stadttheater Klagenfurt ist noch drei Mal vertreten: „Das Land des Lächelns“ (Beste Operetten-Produktion), Angela Brower für ihre „Elisabetta I.“ in „Maria Stuarda“ und Csaba Szegedi als „Jago“ in „Otello“.

Die Oper Graz ist noch vier Mal vertreten: „Die Zirkusprinzessin“ von Emmerich Kálmán („Beste Gesamtproduktion Operette“), „Chess“ von Benny Andersson & Björn Ulveaus („Beste Gesamtproduktion Musical“), „Nussknacker und Mäusetraum“, Choreographie von Jörg Weinöhl nach Musik von Tschaikowski („Beste Gesamtproduktion Ballett“), ), Tetiana Miyus („Beste Nachwuchskünstlerin“ als Lisette in „La Rondine“ von Giacomo Puccini) und Pavel Petrov („Bester Nachwuchskünstler“, als Prunier in „La Rondine“).

US-Bariton Thomas Hampson (62) wird mit dem ORF-III-Medienpreis für seine kulturellen Verdienste ausgezeichnet, der Wiener Bassist Kurt Rydl (70) erhält den Preis für sein Lebenswerk.