Es gibt Neues vom "Jedermann". Zwar ist Christian Stückls Inszenierung aus dem Jahr 2002 im Wesentlichen unverändert, und auch Hauptdarsteller Peter Simonischek ist seither dabei, aber mit Ben Becker und Peter Jordan haben die Festspiele heuer zwei Stars verpflichtet. "Guter Gesell" und "Teufel" Peter Jordan sowie "Tod" Ben Becker versprechen frischen Wind in dem Mysterienspiel auf dem Domplatz.
"Eigentlich ist es mir egal, ob ich als Schauspieler vor 150 Leuten oder vor 10.000 Leuten spiele. Aber dieser Domplatz ist schon gewöhnungsbedürftig", erläuterte Ben Becker am Mittwoch. Und Jordan ergänzte: "Von dieser Kulisse nicht erschlagen zu werden, das ist für einen Schauspieler einmalig und zugleich extrem schwierig."
Wie die beiden Schauspieler ihre Rollen anlegen werden, hätten sie noch nicht entschieden. "Irgendwo zwischen Nosferatu und Alien", so Becker im Spaß. Und Jordan nicht viel ernster: "Anfangs hat man in mir einen Kino-Helden der 50er-Jahre gesehen, so auf die Art Theo Lingen. Aber ich sehe mich viel lieber als James Bond."
Beide Schauspieler versuchen aber, die strenge und oft artifizielle Sprache beizubehalten. Alter, strenger Stil eben, den müsse man respektieren. "Klassische Texte leise und verhalten zu sprechen, das ist nicht so schwer. Aber laut auf einem Platz für 2.500 Menschen, verliert so ein Text. In der Größe plausibel zu werden - das ist die Herausforderung", so der "Teufel" und "Gute Gesell".
"Klar, der Tod geht nahe, da wird uns doch allen ein wenig schummrig. Aber das muss man beim Spielen auf die Seite schieben", so Becker. "Genau deshalb ist es ja geschrieben, damit man reflektiert, dass Macht und Reichtum nicht alles sind im Leben. Aber wenn ich so in die erste Reihe des Publikums schaue....?", ergänzte Jordan. Der "Jedermann" auf dem Salzburger Domplatz feiert heuer am 26. Juli Premiere.