Im zweiten Band der großartigen „Vanitas“-Trilogie von Ursula Poznanski wird der Wiener Zentralfriedhof zur Drehscheibe der Handlung. Erneut ist die Arbeit in einer Blumenhandlung für Carolin Bauer (sie heißt nicht nur anders, sondern ist offiziell nach Teil eins, „Schwarz wie Erde“, auch bereits tot) die perfekte Tarnung, denn sie versteckt sich noch immer vor Andrei Karpin, dem Kopf einer brutalen Verbrecherorganisation.

Grabschändungen mit grauslichen Totenkopf-Arrangements beunruhigen Carolin nur deshalb, weil bei den polizeilichen Ermittlungen ihre Tarnung auffliegen könnte. Und dann ist da noch ein junger Mann, der sich für ihre Kollegin interessiert, den Carolin aber für einen Spitzel der Karpins hält. Sie fühlt sich verfolgt, gerät in Panik, an der Grabschänder-Front tut sich eine weitere überraschende Baustelle auf.

Eine äußerst raffinierte und spannende Geschichte mit etlichen aktuellen Bezügen, süffig erzählt. Die Angst, in die sich Carolin hineinsteigert, springt einen so richtig an. Ihr Ex-Kollege Robert in München reagiert diesmal bald nicht mehr auf sprechende Blumensträuße (mit Iris bittet man den Empfänger z. B. um Nachricht). Das erhält die Neugier auf den nächsten und letzten „Vanitas“-Band.

Ursula Poznanski. Grau wie Asche. Vanitas-Trilogie 2. Knaur, 400 Seiten, 17,50 Euro.
Ursula Poznanski. Grau wie Asche. Vanitas-Trilogie 2. Knaur, 400 Seiten, 17,50 Euro. © Knaur Verlag