Die Frankfurter Buchmesse rechnet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nur mit rund einem Drittel der Aussteller. Man plane "eine europäische Messe", sagte Buchmessen-Direktor Juergen Boos am Donnerstag in Frankfurt. "Wir wissen, dass viele internationale Verlage nicht teilnehmen können." Boos rechnet nicht mit Teilnehmern aus den USA und Lateinamerika. Ob Verlage aus Asien dabei sein könnten, hänge von den dann geltenden Reisebestimmungen ab.

Betroffen ist auch der diesjährige Ehrengast Kanada. Die Buchmesse geht nicht davon aus, dass Verlage und Autoren aus dem Gastland in großer Zahl anreisen können. "Wir gehen von einem sehr stark virtuellen Konzept für das Gastland aus", sagte Boos. Auch einige große deutsche Verlagshäuser haben bereits angekündigt, dass sie 2020 nicht mit einem Stand vertreten sein wollen. Boos nannte unter anderem Holtzbrinck und Randomhouse.

Der Aufsichtsrat der Buchmesse hatte am Mittwoch entschieden, dass die Frankfurter Buchmesse von 14. bis 18. Oktober teilweise vor Ort, teilweise dezentral in der Stadt und teilweise virtuell stattfinden soll. Die Besuchertage am Wochenende soll es aber weiter geben. Die Zahl der Gäste ist abhängig von der dann belegten Fläche. Stand heute dürften Boos zufolge 20.000 Menschen gleichzeitig aufs Gelände.