Der Roman "Der Gott jenes Sommers" von Ralf Rothmann, für den er den Uwe-Johnson-Preis bekommt, erzählt das Leben einer 13-Jährigen, die 1945 mit Mutter und Schwester aus dem bombardierten Kiel fliehen muss.Im Gesamtwerk Rothmanns spiele die "unbestechliche Erinnerungsarbeit" eine zentrale Rolle, urteilte die Jury. Der 65-jährige zeige, dass Krieg nicht allein Tod und Verletzung, Entbehrung und Angst oder die Sorge um die Angehörigen bedeutet. Er beschreibe, wie der Krieg die Seele angreife und die "ethische Sicherheit" des einzelnen bedrohe. Ausgewählt wurde der Roman aus mehr als 100 Texten.